(Der Bericht sowie das Interview sind dem PFIFF-Heft 7/8-2013 entnommen)

fecher michael juli2013Michael Fecher
Wohnort: Kleinwallstadt
Alter: 46 Jahre
Beruf: kaufm. Angestellter
Hobbys: meine Kinder, Fußball, Tennis, Ski fahren
Ab der Saison 2013/14 übernimmt der gebürtige Kleinwallstädter Michael Fecher den Trainerjob beim TSV Seckmauern. Fecher coachte erfolgreich von 2009 - 2013 den Bezirksligisten VfL Mönchberg. Nach 4 Spielzeiten beim VfL Mönchberg zieht es ihn jetzt an die bayrisch/hessische Grenze zum TSV Seckmauern in die Kreisoberliga Dieburg-Odenwald.

Der TSV Seckmauern belegte in der abgelaufenen Saison 2012/13 einen guten 5. Tabellenplatz. Leider schwächt der Weggang von Goalgetter Robin Breunig und Abwehrspieler Sebastian Kalweit zum SV Erlenbach das Team gewaltig. Nichts desto trotz gibt man sich bei den Verantwortlichen und der Mannschaft kämpferisch, ganz nach dem Motto: „Jetzt erst recht!“. Der neue Trainer und das Team sind gleich zu Beginn der Saison stark gefordert, noch enger zusammen zu rücken, um diese Lücken einigermaßen zu schließen. Auf alle Fälle möchten Mannschaft und Trainer ihren Zuschauern und Fans auch weiterhin offensiven und attraktiven Fußball bieten und genau dafür hat man Michael Fecher verpflichtet.

Nach 4 Jahren VfL Mönchberg geht es jetzt zum TSV Seckmauern. Wie kam dieser Wechsel zu stande?
Vier Jahre VfL Mönchberg waren aus meiner Sicht genug. Zurückblickend waren es vier relativ erfolgreiche Jahre, beide Seiten sind voller Respekt auseinandergegangen. Ende Dezember 2012 kam dann der Anruf vom TSV Seckmauern. Nach sehr guten und harmonischen Gesprächen mit den Verantwortlichen des TSV und mir, haben wir die Sache Mitte Januar perfekt gemacht.


Stellen Sie sich doch bitte unseren Lesern einmal etwas näher vor. Woher kommen Sie und welche Stationen liegen als Spieler bzw. Trainer bereits hinter Ihnen?
Ich komme aus Kleinwallstadt, meine Stationen als Spieler waren mein Heimatverein FC Kleinwallstadt und Alemannia Haibach. Als Trainer war ich tätig bei der A-Jugend vom SV Großwallstadt (1 Jahr), danach als Spielertrainer beim FC Kleinwallstadt (4 Jahre), darauf folgten die Stationen als Trainer beim VfR Goldbach (3 Jahre), BSC Schweinheim (4 Jahre) und zuletzt VfL Mönchberg (4 Jahre).


Die Bezirksliga West und die Kreisliga Dieburg Odenwald sind zwei verschiedene Spielklassen. Wo sehen Sie hier den grundlegenden Unterschied bzw. Niveau der beiden Spielklassen?
Ich kann es noch nicht einschätzen, ich habe erst ein Spiel vom TSV Seckmauern gesehen. Aus dem Stegreif würde ich sagen, dass das sportliche Niveau in etwa gleich ist. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen sind beim TSV wohl nicht ganz so weit.

Mit Kalweit und Breunig verlassen zwei wichtige Spieler den TSV. Wie und durch wen wollen Sie diese Spieler ersetzen?
Ich habe (noch) keine Ahnung, die zwei Spieler haben mir ihr Wort gegeben und beim TSV für die neue Saison zugesagt. Ich habe wirklich um ihre Zusage gekämpft, es war alles vorbereitet. Die Mannschaft bleibt zusammen und wird durch eigene Jugendspieler verstärkt. 10 Tage vor Trainingsauftakt sagen sie, dass sie zum SV Erlenbach wechseln, das ist sehr bitter, aber wahr. Bastian Kalweit war Abwehrrecke und Robin Breunig Torjäger.


Gibt es noch weitere Abgänge und wie sieht es mit Verstärkungen aus?
Weitere Abgänge: Nein. Verstärken werden uns wie gesagt unsere eigenen U19 Spieler und Dane Tarhan, er ist aus Seckmauern und kommt nach einem Jahr aus Lützel-Wiebelsbach zurück. Spielertrainer Mirco Olt kommt vom SV Hobbach zurück zum TSV. Das freut uns/mich sehr.

Wie sieht das Vorbereitungsprogramm auf die neue Saison aus?
Wir fangen am 24.06. an und absolvieren einige Vorbereitungsspiele, nehmen an einem Wochenturnier in Rimhorn teil und werden ein Trainingswochenende in Seckmauern abhalten. Dann haben wir ja noch unser Forellenturnier. Am 04.08. beginnt dann für die 1. Mannschaft die Punktrunde, für die 2. Mannschaft eine Woche später.


Worauf legen Sie in Ihrer Trainingsarbeit mit der Mannschaft den größten Wert?
Auf die Kommunikation, ich erkläre meinen Spielern vor jedem Training was wir vorhaben, spreche zwischendurch immer wieder mit ihnen. Wir trainieren „nur“ ca. 90 Minuten. In den 90 Minuten soll konzentriert gearbeitet werden, mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins. Am Ende des Trainings sollen die Spieler gespürt haben, was ich bezwecken wollte und ich sollte gemerkt haben, dass sie es verstanden haben, zumindest umsetzen wollten. Wenn es dann so ist, ist es ein schönes Gefühl, für beide Seiten.
Abschließend möchte ich dazu aber noch eins sagen. Für mich ist die Mannschaftsführung die Kunst, nicht so sehr die Trainingsarbeit. Ein „modernes“ Training abhalten im Zeitalter des Internet, der immensen Informationsflut durch die Medien und der immer größer werdenden Aufwertung des Co-Trainers, ist heute nicht mehr ganz so schwierig, die größere Herausforderung ist: „Wie führe ich die Spieler...“


Worüber ärgert sich ein Trainer Michael Fecher, sei es im Training oder im Spiel am meisten?
Oh, da gibt es einige Dinge, fragen Sie mal meine (Ex-) Spieler aus Mönchberg. Ich bin halt ein wenig emotional, so richtig ärgert mich eigentlich aber nur, wenn grundsätzliche Dinge des Fußballs nicht eingehalten werden, wie Disziplin, Respekt untereinander, sauberes Auftreten im und außerhalb des Spielfelds, Vorbereitung aufs Spiel, Loyalität zum Verein usw. Ich weiß, das will heutzutage kein Spieler mehr hören, das sind für viele veraltete Aussagen. Nur sie sind grundsätzlich, kosten etwas mehr Kraft und stehen kaum im Internet, dabei ist es egal, ob du Profi oder Amateurfußballer bist. Wenn du sie nicht verkörperst, wird es schwierig. Aussagen wie Umschaltspiel, Gegenpressing, tief oder hoch stehen, Passschärfe usw., das ist modern und nur das möchte die heutige Generation hören, hört sich ja auch kompetenter an.
Egal, ich will jetzt nicht als verbittert wahrgenommen werden, das bin ich auch nicht, ich bin immer Optimist, glaube an das Gute und sehe es als meine Aufgabe, das Moderne und das Grundsätzliche im Fußball zusammen zu führen und meinen Spielern zu vermitteln.


Jeder Trainer lebt ein Ziel mit seiner Mannschaft für die neue Saison vor. Wer ist Geheimfavorit auf den Meistertitel und mit welchem Platz liebäugeln Sie mit Ihrem TSV?
Geheimfavorit? Ich habe schon wieder keine Ahnung, ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht so. Ich schaue im Moment nur auf den TSV. Ziel vorleben? Nach dem Abgang der beiden sportlichen „Granaten“ Kalweit und Breunig liebäugel ich mit gar nichts mehr.
Ich gebe ab dem 24.06. mit den Jungs, die da sind, Gas... und dann schauen wir mal was geht. Mit dem Vorleben/Vorneweggehen hab ich so oder so keine Probleme.

 

 


 

(aus main-kick.de vom 06.03.13)

 

In Mönchberg endet eine Ära

Bei Fußball-Bezirksligist VfL Mönchberg endet am 26. Mai nach dem letzten Saisonspiel bei der Spielvereinigung Hösbach-Bahnhof eine erfolgreiche Ära. Nach vier Jahren beim VfL verlässt Trainer Michael Fecher die Spessarter und geht nach Hessen. Nächste Saison trainiert er den dortigen Kreisoberligisten TSV Seckmauern.
Nachdem Fecher die Mönchberger zur Saison 2009/2010 in der Kreisliga übernommen hatte, folgte schon im zweiten Jahr der Höhepunkt der Zusammenarbeit – die souveräne Meisterschaft und der damit verbundene Wiederaufstieg in die Bezirksliga.

fecher moenchbergMichael Fecher verlässt den VfL Mönchberg im Sommer.„Ich kann schon jetzt sagen, dass ich eine unwahrscheinlich tolle Zeit in Mönchberg hatte. Es waren vier schöne und erfolgreiche Jahre und ich hoffe, dass wir auch in dieser Saison den Klassenerhalt schaffen“, fasst der 45-jährige seine fünfte Trainerstation zusammen. Fecher ist bereits seit 17 Jahren ununterbrochen als Trainer aktiv und arbeitete vor seinem Engagement in Mönchberg beim VfR Goldbach, FC Kleinwallstadt, BSC Schweinheim und SV Großwallstadt (Junioren).

Eigentlich wollte der Kleinwallstädter in der kommenden Saison eine schöpferische Fußball-Pause einlegen, doch Ende Dezember meldeten sich die Verantwortlichen des TSV Seckmauern bei ihm. „Wir haben sehr sympathische Gespräche geführt und letztendlich haben auch die ganzen Rahmenbedingungen gepasst“, beschreibt Fecher den Verlauf der Verhandlungen.

Kurioserweise prognostizierte der Sportheimwirt des FC Kleinwallstadt, Ludwig Schulz, schon vor einigen Jahren, dass Fecher einmal in Seckmauern als Trainer aktiv sein wird. „Der Ludwig stammt selbst aus Seckmauern und hat mir immer gesagt, dass ich irgendwann den TSV trainieren werde“, so der verheiratete Familienvater.

Künftige Gegner wie der TV Nieder-Klingen, der SV Münster oder der KSG Georgenhausen sagen Fecher derzeit noch nichts: „Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht viel über die Mannschaften in der hessischen Kreisoberliga. Aber gerade das Unbekannte hat mich auch gereizt.“ Die Fahrtstrecken sollen sogar um einiges kürzer sein wie in der unterfränkischen Bezirksliga – die weiteste Auswärtsfahrt beträgt nur rund 50 Kilometer. Vorerst hat Fecher nur einen Vertrag für die kommende Runde abgeschlossen. Selbstverständlich per Handschlag.

Trotz aller Vorfreude auf die neue Aufgabe steht aber zunächst der Klassenerhalt mit dem VfL Mönchberg im Mittelpunkt. „Ich erwarte, dass wir jetzt Gas geben und einen guten Abschluss hinbekommen“, beschreibt der 45-jährige seine Ziele für die Rückrunde. Gleich auf drei Spieler, die in der Vorrunde nicht eingesetzt werden konnten, kann Fecher wieder zurückgreifen. Mit dem wiedergenesenen Tobias Kaufmann (Kreuzbandriss), Florian Ackermann und Marco Kirchgessner (beide Studium) ist der Kader des VfL nun in der Breite wieder deutlich stärker.

Verzichten muss der Bezirksligist dagegen weiterhin auf Daniel Lux, der nach wie vor an einem Kreuzbandriss laboriert. Fecher hofft, dass der VfL im zweiten Saisonabschnitt die Tendenz aus den beiden letzten Vorrundenspiele gegen Elsenfeld (2:1) und Margetshöchheim (1:0) fortsetzen kann: „Es wird zwar noch ein hartes Stück Arbeit bis zum Klassenerhalt, aber wenn wir jetzt alle Mann an Bord haben, sieht es wieder ganz gut aus.“

Gerade die ersten Rückrundenspiele sind eminent wichtig für die Spessarter, da die direkten Abstiegsduelle gegen Marktbreit-Martinsheim, Pflaumheim und Sulzfeld anstehen. Eines steht für Michael Fecher jetzt schon fest: „Ich werde mich auf jeden Fall angemessen aus Mönchberg verabschieden, denn im Feiern sind wir ja bekanntlich auch nicht schlecht.“
Jörg Albert