(aus echo-online.de vom 2.8.22)

Der FCA Darmstadt formuliert ein klares Ziel
Für den Fußball-Gruppenligisten kann es nur eine Richtung in dieser Saison geben. Die Arheilger wollen zudem mehr und mehr auf deutsche Spieler setzen.

 

Von Michael Sobota

 

DARMSTADT - Das Ziel ist formuliert. Der FCA Darmstadt blickt nach einer starken Saison mit Rang zwei in der Fußball-Gruppenliga nach oben. Mittelfristig soll es zurück in die Hessenliga gehen. Zuvor muss man aber den Aufstieg in die Verbandsliga Süd realisiert werden – und das haben die Arheilger vor.

 

„Ob als Meister oder über die Relegation: den Schritt wollen wir bis nächsten Juni getan haben“, sagt der Sportliche Leiter Luca Bergemann. Absolut machbar, schließlich war der FCA mit zwölf Punkten Vorsprung auf den Dritten Tabellenzweiter geworden. Da es aber keine Relegation gab, und nur Meister VfR Fehlheim aufstieg, müssen sich die Darmstädter gedulden. „Das hat an der Motivation genagt. Aber wir waren uns einig, dass wir bis zum letzten Spieltag alles geben“, erläutert Bergemann. Nun gehört der FCA wieder zu den Topfavoriten.

 

Trainer Elton da Costa wird mit dem FCA in seine zweite Saison gehen. Dank seiner Kontakte nach Brasilien hat sich der Fokus von Spielern aus Nord- auf Südamerika, insbesondere Brasilien, verändert. Rund ein Dutzend Spieler haben den Verein verlassen, ebenso viele sind gekommen. Einige Spieler sehen den FCA dabei nicht mehr nur als Zwischenstation oder Sprungbrett in den Profi-Fußball. „Wir haben jetzt auch einige Kicker, die sich vorstellen können, in Deutschland dauerhaft zu bleiben und sich eine Existenz außerhalb des Fußballs aufzubauen“, sagt Bergemann. Da Costa kann seinen Landsleuten Hilfe leisten, hat er doch vor 20 Jahren ebenfalls versucht, in Deutschland Fuß zu fassen – erfolgreich. Es sollen aber auch wieder mehr deutsche Spieler in Arheilgen am Ball sein. Dazu soll auch beitragen, dass sich mit der zweiten Mannschaft und dem neuen FCA III die sportliche Basis verbreitert hat. Mit Lucas Silva haben die Darmstädter einen Schlüsselspieler verloren. Der Brasilianer ist in seine Heimat zurückgekehrt. Als Ersatz sieht Bergemann den 26 Jahre alten Italiener Marcelo Manfredini.

 

Die Saisonvorbereitung betrachtet der Sportliche Leiter als gelungen, alle Testspiele wurden gewonnen. „Wir sind heiß und fiebern dem Saisonstart entgegen“, sagt Bergemann. Die Arheilger starten am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Aufsteiger TSV Auerbach in die Runde. Die SG Langstadt/Babenhausen und den VfR Groß-Gerau sieht er als stärkste Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft. Doch das Selbstbewusstsein ist nach der vergangenen Saison beim FCA gewachsen, der seine Abendspiele im Herbst und Winter beim TSV Pfungstadt („Da sind wir dem TSV dankbar“) austragen wird. Überdies ist da die Kooperation mit dem SV Darmstadt 98, dessen U 19 und U 17 – beide spielen Bundesliga – auch beim FCA trainieren. Der eigene Unterbau mit Jugendmannschaften soll vorangetrieben werden, wie die Erneuerung des Geländes. Anspruchsvolle Projekte, die von Bergemann und dem FCA gestemmt werden wollen. Frank Hammann leistet als Vorstandsmitglied wertvolle Unterstützung. Auch Elton da Costa trägt sportlich seinen Teil dazu, die Verantwortung zu verteilen. Am Ende könnte es dennoch zu einer Gratwanderung beim FCA werden. Sportlicher Erfolg ist nicht programmierbar. Gerade deshalb werden die Darmstädter von Beginn an Zeichen setzen müssen. Aber auch wollen.