(aus echo-online.de vom 27.09.21)

„Läuft traumhaft“: Seifert zum Höhenflug des TSV Seckmauern

Sieben Spiele, sieben Siege. Die Odenwälder sind perfekt in die neue Kreisoberliga-Saison gestartet. Jetzt spricht Trainer Manuel Seifert über die Gründe des derzeitigen Erfolgs.

 

Von Eric Hartmann
Sportredakteur

 

tsv seckmauern mannschaft echo onlineDer TSV Seckmauern ist in der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald momentan das Maß der Dinge. (Foto: TSV Seckmauern)

 

 

Seckmauern - So einen Auftakt in die Saison haben sie beim TSV Seckmauern noch nie erlebt. Am Sonntag überrollte die Mannschaft von Trainer Manuel Seifert Viktoria Urberach mit 9:0, es war der siebte Sieg im siebten Spiel. Dazu Platz eins in der Tabelle und schon fünf Punkte Vorsprung auf die KSG Georgenhausen auf Rang zwei.

„Es läuft traumhaft im Moment, auch gegen Urberach hat die Mannschaft wieder eine super Leistung gezeigt - auch wenn wir sogar noch das eine oder andere Tor mehr hätten machen müssen“, sagt Seifert. Die Chancenverwertung wolle er aber nicht kritisieren, das sei bei neun erzielten Treffern auch nicht angebracht.

 

Ein Faktor für den derzeitigen Höhenflug ist laut Seifert in der nachhaltigen Jugendarbeit des Vereins begründet. Gegen Urberach schenkte der Coach gleich drei Spielern das Vertrauen, die zur neuen Saison erst aus der A-Jugend in den Aktiven-Bereich dazu kamen. Joel Prostmeyer, Leon Raitz und Dennis Calis spielten von Beginn an, Hakan Calis wurde eingewechselt.

„Momentan muss sich jeder Spieler bei uns anbieten, damit er es in den Kader schafft“, so Seifert, der sich aktuell Woche für Woche mit Luxusproblemen und engen Personal-Entscheidungen auseinandersetzen muss. Zudem habe er gerade keine Verletzten zu beklagen, im Training der Ersten und Zweiten Mannschaft am vergangenen Freitag liefen 38 Spieler auf. „Momentan ziehen alle mit und das macht natürlich sehr viel Spaß, das ist ja klar.“

 

Zu Beginn der Saison habe Seiferts Team noch zu viele Gegentore schlucken müssen, doch inzwischen passe die Balance zwischen Defensive und Offensive. Ganz entscheidend für den Erfolg in der noch etwas wilden Anfangsphase war Torwart Florian Kalweit, der unter anderem zum Auftakt beim 5:3-Heimerfolg gegen SV Groß-Bieberau in der Nachspielzeit erst „überragend parierte“ (Seifert), anschließend einen Konter einleitete, den Maximilian Raitz zur 4:3-Führung nutzte und den TSV auf die Siegerstraße brachte. Auch die nachfolgenden Siege (5:2 in Nieder-Kainsbach, 3:0 zuhause gegen Lützel-Wiebelsbach und 5:4 in Sandbach) seien enger gewesen, als es die Ergebnisse hergeben, letztlich aber alle nicht unverdient. „Und dann kommst du eben in so einen Lauf rein, dagegen wehren wir uns auch nicht.“

 

Eine weitere, erfolgreiche Schlüsselposition sieht der Trainer auf der Sechs. Dort lenken Dario Hener und der vom FC Rimhorn zurückgekehrte Luca Siebenlist das Spiel und „harmonieren wirklich sehr gut“, wie Seifert sagt. Und die Offensive? 34 Tore in neun Spielen sind beeindruckend und die Torschützenliste ist breit aufgestellt - heißt also, der TSV ist nicht von diesem einen Top-Stürmer abhängig.
„Wir lassen die Kirche mal im Dorf“

 

Der Erfolg komme natürlich auch in Seckmauern gut an, laut Seifert waren rund 200-250 Zuschauer am Sonntag gegen Urberach am Sportplatz. „Unsere Fans können sich natürlich mit den vielen Kickern, die aus Seckmauern oder der näheren Umgebung kommen, sehr gut identifizieren“, sagt Seifert. Diese Kicker kämen zudem nicht nach Seckmauern, um Geld zu verdienen - laut des Wissens von Seifert bekomme kein Spieler Geld beim TSV. „Für ein gewonnenes Heimspiel bekommt die Mannschaft einen Kasten Bier und jeder Spieler darf unabhängig vom Ausgang umsonst essen."

 

Mit Blick auf die nächsten Spiele möchte Seifert mit seinem Team natürlich weiter auf der Welle des Erfolgs reiten, mit dem Thema Aufstieg in die Gruppenliga habe er sich noch nicht befasst. „Dazu ist es noch zu früh und wir lassen die Kirche mal im Dorf. Wir wollen erstmal die Aufstiegsrunde erreichen und dann sehen wir weiter.“ Trotzdem ist klar: Spielt der TSV in dieser Form weiter, ist er ein ganz heißer Aufstiegskandidat in dieser Saison. Bis dahin ist es allerdings, wie Seifert richtig anmerkt, noch ein weiter Weg.