Die Jugendgarde des CCS bei ihrem Auftritt
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(Quelle: Main-Echo)
Avatare entführen nach Pandora
Prunksitzung: Tanz und humoristische Spitzen beim Seckmaurer Carneval Club - Bürgermeister Uwe Olt rettet Faschingsgeschehen
Hochkarätige Tanzdarbietungen, Kracher in der Bütt und bei den Sketchen - so gestalteten sich die rund fünf Stunden närrisches Programm des Carneval Clubs Seckmauern (CCS) am vergangenen Freitag und Samstag in der voll besetzten Steinbachtalhalle.

Das Leid der Teenager
Mit einer Herde kleiner Elefanten startete das bunte Narrentreiben. Die Minis, trainiert von Maike und Julia Berndgen, boten einen fröhlichen Dschungeltanz. Teenagerleid humoristisch aufgearbeitet zeigten die beiden jüngsten Büttenrednerinnen Lisa Hehner und Lena Schäfer auf der Bühne so souverän wie die alten Hasen: »Als junges Mädchen hat man's schwer, wenn ich doch erst 20 wär'.« Vielversprechend präsentierte sich die Kleine Garde. Erfolgreich geübt hatten die Kinder mit Renate Wolafka und Denis Czekale.
Für eine echte Überraschung sorgte ein fester Bestandteil der CCS-Sitzung: »des Jäckelsche« alias Ruth Wolfstädter. Seit Jahren erkennbar an Kittelschürze oder Omaoutfit kamen heuer Glimmerkleid und Federboa zum Einsatz. »Schöne Kleider sind wie Männer«, erklärte sie den Modekaufdrang, »hat man sie erst mal daheim, sind sie langweilig.« Und eine Frau brauche eben, was eine Frau braucht: »Den Pelz für den Mantel, das Krokodil für die Tasche, die Schlange für die Schuh und den Esel, der das alles bezahlt.«

Misslungenes Komasaufen
Ebensolche »Urgesteine« der Carneval-Club-Narrenbühne sind die beiden tüdeligen Odenwälderinnen, dargestellt von Bernd Olt und Tochter Katharina Grimm. Sie zeichnen sich durch deftige Ausdrucksweise, Schauspiel- und Komiktalent aus. »Ich wollt auch mol Koma saufen wie die Junge, habs aber im Verkaufsregal net gefunne.« Unter der Leitung von Sandra Oberle, Yvonne Bauer und Anja Eckert bewies die Mittlere Garde, dass Tanzmariechen sowohl bei modernen Rhythmen wie auch Stimmungsmusik spitze tanzen. Die Pink Flowers entführten unter der Leitung von Angelina Jakob und Dorina Hupe peppig wie perfekt in die Hippiezeit.

Blaue Haut und spitze Ohren
Phänomenal in Kostüm, Choreographie und tänzerischer Akrobatik faszinierten die Avatare. Das Thema wurde hervorragend umgesetzt von der Gruppe Zommegewefelte. Zum Tanz auf dem fernen Planeten Pandora wurden die jungen Frauen und Männer von den Trainerinnen Jennifer Seifert und Deborah Behringer geführt.
»Grüß Gott - ich bin kein Buddhist«, mit diesen Worten und lauten Gongschlägen betrat Detlef Eichberg die Bühne. Groß sind die Fragen des Lebens, so der Mann im China-Outfit: Fahren Zwerge Riesenrad? Gibt es ein Shampoo gegen Nikoläuse? Deftig wurde Eichberg beim Thema Wirtschaft: »Bänker, ich will ja niemandem zu nahe treten, aber es ist nicht alles ein Gesicht, was zwei Backen hat.« Und auch bei der Politik nahm er kein Blatt vor den Mund: »Will Rösler seinen letzten Anhang sehen, muss er nackt vorm Spiegel stehen.«
Perfekte Tanzmariechen waren bei der Nachwuchsgarde unter der Leitung von Carolin Beck und Diana Bernig zu sehen. Deftig und keck stets in Kontakt mit dem Publikum fegten die beiden Hausmeister Heiko Keller und Rainer Rapp über die Bühne. Über ihre Mitmenschen wussten sie zu sagen: »Mit dem, was die alles nit gewisst hot, hätte noch fünf andere hockebleibe könne.« Jörg Schäfer, der Mann mit der Gitarre, überrascht alljährlich mit neuer Identität. Als Smörrebröd-Koch rührte er diesmal im närrischen Topf.
»Sie können sich mit denen der großen Narrenbühnen durchaus messen«, so der Sitzungspräsident zu den CCS-Gardetanzgruppen. Kreative Choreographie zeigten die Jugendgarde und die Große Garde. Trainerinnen sind Andra und Jenny Väth. Die Große Garde, für deren Tänzerinnen es die letzte Auftrittssaison ist, überraschte zusätzlich mit einer Trommeleinlage.
Glitzernd reisten die Cherry Ladys tänzerisch durch das Weltall, abgeschickt von den Trainerinnen Nadine Sauer und Jessica Raitz. Ebenso viel Charme zeigte die Damentanzgruppe »unne wie obbe«. Sie führte das Publikum einmal rund um den musikalischen Globus. Tänzerisch beeindruckte das Männerballett mit Akrobatik auf Surfbrettern. Trainiert wird die illustre Herrengruppe von Nadine Giannini.

Höschen für den Präsidenten
»Dunkelschwarzen Humor« präsentierten die Trauerschnallen. Im pointenreichen Schlagabtausch, vorgetragen im monotonen Trauergesang, berichteten sie von den Gegangenen und Hinterbliebenen. Dem Präsidenten brachten die Damen ein »Bauch-weg-Höschen« mit, angefertigt vom Haingründer Zeltebau Tartler. Von einer »närrischen Anekdote« aus dem »echten Leben« berichtete Präsident Jürgen Schäfer: »Halle gesperrt« - diese Botschaft, von der Kreisbehörde an der Steinbachtalhalle angebracht, trieb den Akteuren noch Mitte vergangener Woche den Schweiß auf die Stirn. Die Deko sei einsturzgefährdet, hieß es. Bürgermeister Uwe Olt sorgte für Abhilfe: Die 14 Kilogramm schwere Dekoration wurde mit Trägern gesichert, die eine Tonne Gewicht aushalten. Der Held, der die Sitzung rettete, bekam einen närrischen Bauhelm in der Farbe Gold verliehen. Gabriele Lermann