(Bericht aus dem Main-Echo vom 20.2.23)

 

Seckmauern: Riesengaudi trotz Regenwetter

 

Etwa 1600 Ein­woh­ner - und trotz­dem ei­ne Fa­schings­hoch­burg: In Seck­mau­ern ha­ben am Sonn­tag Tau­sen­de Je­cken ge­fei­ert. Der Um­zug gilt als ei­ner der größ­ten des Oden­wald­k­rei­ses. Doch in die­sem Jahr hat­te der Zug noch mehr zu bie­ten: Statt wie üb­lich 20 zo­gen dies­mal rund 30 Wä­gen und et­wa 60 Grup­pen durch das Pu­b­li­kum.

 

Mit fast einer Stunde Verspätung ging es los. Dafür konnten die wartenden Jecken, die dem Regen getrotzt hatten, die Schirme endlich wegpacken. Das Prinzenpaar des Carnevalsclubs Seckmauern führte die Vereine an, verteilte Süßigkeiten und warf Konfetti. Dabei war auch die Jugendgarde in klassischen Funkenmariechen-Kostümen. Die meisten Wägen hielten sich unpolitisch, der DJ spielte Gaudi-Musik - ja, auch »Layla« - und sorgte für Stimmung durch Partyspiele.

 

Trump bekommt sein Fett weg

 

Einige Vereine scheuten sich nicht, politische Themen anzupacken. Donald Trump bekam sein Fett ebenso weg wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Die Faschingsfreunde Seckmauern und Klingenberg schossen die Ex-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit einer Rakete auf den Mond. Auch Klima-Kleber waren Thema.

 

Bei den Kostümen waren die Streaming-Serien »Squid Game« und »Haus des Geldes« Favoriten bei den Jugendlichen. Ältere Semester gingen klassisch als Clown oder Plüschtier. Beliebt waren - wie in den letzten Jahren - Figuren aus Videospielen wie Super Mario. Auch ein Avatar wurde gesichtet. Unter den Zuschauern waren vor allem Jugendliche und Erwachsene. Kleinkinder in Plüschverkleidung konnte man zwar vereinzelt sehen, das ungemütliche Wetter und die Erkältungswelle hatten jedoch manche Familie mit Kleinkindern zu Hause bleiben lassen.

 

Carolin Schmidt aus Erlenbach sah sich mit ihrem sechsjährigen Sohn das Spektakel an. Die beiden gesellten sich erst nach dem Regen dazu und waren gut eingepackt, der Junge mit einer rosa Schweinchen-Plüschmütze auf dem Kopf. Der Franzose Léon Touratier erlebte zum ersten Mal einen deutschen Faschingszug. Der Mann aus Paris ist in den Ferien häufig bei Verwandten in Obernburg. Er lief bei der Tuspo mit. Die Handballer hatten sich unter dem Motto »Hier könnt ihr Dampf ablassen« als Sauna-Gänger verkleidet. »Deutscher Fasching ist hundertmal besser als französischer«, findet Touratier.

Der Seckmäurer Zug stand unter dem Motto »Zwei Jahre Pause sind genug, nun fährt er wieder, unser Zug«. Dass die Narren lang genug auf ihren Umzug haben warten müssen, zeigte die lockere Stimmung, die trotz Regen nicht abbrach.

 

 

 

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