"Krake" Florian Kalweit. Auch diesen Ball von Ivan Pavlic (6) wehrt er ab - mit seiner rechten Hand.TSV Seckmauern – Olympia Lorsch 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Oppermann (1.), 1:1 Schuhmacher (42.), 1:2 Palkovitsch (46.)
Schiedsrichter: Tom Denninger (Dreieich) - Zuschauer: 300
Besonderheit: Jannik Beck (TSV) gelb/rot (55.)
TSV Seckmauern: Kalweit, T.Eckert (58.A.Fuchs), Friedrich, Stapp, J.Prostmeyer, L.Siebenlist, Beck, D.Hener, J.Fuchs (85.D.Calis), Oppermann (9.Gessner, 90.+6 Strebel), D.Prostmeyer (73.Max Raitz)
Olympian Lorsch: E.Krämer, Scalzo (82.Grieser, 90.+6 Edam), A.Krämer (60.Wiemer), Lautenbach, Schuhmacher (74.Röhrig), Mo Amar, Reichel, Hinz (56.Samstag), Ulpins, Pavlic, Palkovitsch
Seckmauern hat es geschafft: man hat die erste Relegationsrunde überstanden und bestreitet am kommenden Sonntag (8.6.) nun das entscheidende Spiel, wer nächste Runde in der Gruppenliga Darmstadt spielen darf. Gegner sind unsere Fußballfreunde vom TSV Höchst, die sich im Parallelspiel nach einer 1:2-Niederlage im Hinspiel auswärts gegen Hellas Darmstadt mit 4:2 durchsetzen. Gespielt wird in Sandbach, Anpfiff ist 17 Uhr.
Das Rückspiel gegen Olympia Lorsch hat es in sich. Nach wenigen Sekunden gelingt Oppermann die 1:0-Führung Seckmauerns. Jetzt steht es in der Addition der Ergebnisse schon insgesamt 4:0 für den TSV. Die Messe ist gelesen denken viele. Oppermann muss danach verletzt vom Platz. Was sich für den Gegner anschließend in 98 Minuten an 100%gen Tormöglichkeiten ergeben, glaubt einem keiner. In Bewertung dieser Chancen zählt der Schreiber dieser Zeilen zehn klarste Einschussgelegenheiten. Aber alle werden vom Keeper des TSV, Florian Kalweit, mit schier unglaublichen Reflexen vereitelt. Ob aus nächster Nähe, aus dem Gewühl heraus, ein Fernschuß, ob Doppelchance – Kalweit wehrt bis auf die beiden Gegentore alles ab. Auch nach dem Platzverweis von Jannik Beck (55.) bleibt er der Fels in der Brandung. Mit seiner heutigen Leistung knüpft Kalweit nahtlos an die gute Vorstellung des Hinspiels an, wo er ähnliche Sachen machte und Seckmauern dadurch im Spiel hielt.
Es tut einem schon leid für die Spieler aus Lorsch, die sich sowohl im Hinspiel als auch heute ein dickes Chancenplus erspielen, aber selbst beste Gelegenheiten nicht nutzen. Fußball ist Ergebnissport und Fakt ist, Tore entscheiden ein Spiel. Und da hat Seckmauern vier geschossen, Lorsch halt nur zwei. Seckmauern bringt momentan sicherlich nicht sein bestes Spiel auf den Rasen, aber Kampf geht im Fußball immer. Und den hat der TSV, neben manch fußballerischen Highlights, in zwei Spielen gezeigt. Deshalb steht man auch nicht unverdient in diesem Finale.
Seckmauern gelingt ein Blitzstart wie er im Buch steht. Ein weiter Abschlag vom heutigen Supertorwart Kalweit erreicht vorne im Zentrum Lukas Oppermann, der sich gegen Andreas Krämer durchsetzt und cool das 1:0 erzielt (1.). Ein böser Nackenschlag für Lorsch, das Endspiel ist für sie zu diesem Zeitpunkt noch weiter weg, als es vor dem Spiel eh schon war. Die Gäste brauchen gut zehn Minuten um sich davon zu erholen. Während dieser Zeit spielt Seckmauern nach vorne, leistet sich aber zu viele Abspielfehler. Die Olympia dagegen kommt jetzt langsam auf.
Nach neun Minuten dann eine Schrecksekunde für Seckmauern: Oppermann muss verletzt vom Platz, für ihn kommt Maximilian Gessner (9.). Als wäre dies ein Zeichen für die Gäste, kommt gleich im Anschluß danach ihre erste gute Gelegenheit. Nach einem Solo von Markus Moh Amar kommt Lars Palkovitsch an den Ball, zieht aus 16m ab, Kalweit kann den Ball noch so zur Seite abklatschen, dass Ivan Pavlic nichts mehr groß damit anfangen kann (10.). Die Chancen für Seckmauern sind überschaubar: Ecke Jannik Beck, Schuß Jason Fuchs, direkt auf Torwart Elias Krämer (13.).
Danach beginnt sich das Spiel „Kalweit gegen Lorsch“ langsam aufzuschaukeln. Palkovitsch setzt sich eindrucksvoll gegen 2-3 Seckmäurer durch, zieht aus 16m ab. Kalweit wehrt den Ball per Faust ab (16.). Fünf Minuten später eine Doppelchance der Olympia: nach einem 20m-Freistoß ist Kalweit wieder zur Stelle, beim Nachschuß aus 5m steht er nochmals richtig (21.). Auch beim nächsten Schuß von Pavlic, der nach einer Flanke den Ball aus 6m auf Kalweit drischt, steht der Keeper am richtigen Fleck (27.).
Langsam deutet sich der Ausgleich an. Pavlic wird steil geschickt, Kalweit ist eher am Ball (40.). Im Gegenzug gelingt Seckmauern mal wieder ein schöner Angriff. Jason Fuchs bereitet seine Chance selbst vor: sein Abspiel zu Gessner spielt dieser in den Lauf von Fuchs zurück, dessen Schuß geht aber direkt auf den Torwart (41.). Auf der anderen Seite steht Palkovitsch am 12m-Punkt frei, Kalweit wehrt mit einem Reflex ab (42.). Aber dann passiert es doch: Mick Schuhmacher schlenzt einen 18m-Freistoßball ins Tor, unerreichbar für Kalweit (43.). Mit diesem Ergebnis geht es in die Halbzeit.
Kurz nach der Pause scheint ein Lorscher Angriff schon abgewehrt, Palkovitsch setzt nach und bringt mit einem Schuß aus 16m halblinker Position seine Farben mit 2:1 in Führung (47.). Langsam werden jetzt die TSV-Fans unruhig, ob der Dominanz des Gegners. Und nach 55 Minuten geht der Puls noch weiter nach oben: Beck wird nach einem taktischen Foul mit gelb/rot vom Platz gestellt (es rächt sich damit seine unnötige gelbe Karte aus der ersten Hälfte, als er das Ausführen eines Freistoßes behinderte).
Jetzt musss der TSV mit einem Mann weniger gut 40 Minuten gegen stark spielende, dominierende und dicke Chancen kreierende Lorscher kämpfen. Für etwas Entlastung sorgt Joel Prostmeyer mit einem Solo vom eigenen bis zum Gästestrafraum, sein Abschluss aus 12m verfehlt knapp sein Ziel (59.). Vier Minuten später geht der eingewechselte Gästespieler Cedric Samstag brutal in einen Zweikampf mit Kalweit, der danach minutenlang behandelt werden muss (deshalb auch die lange Nachspielzeit von acht Minuten). Schiedsrichter Denninger belässt es bei einer gelben Karte (63.). Schon im Hinspiel fiel Samstag durch ein grobes Frustfoul in der Nachspielzeit gegen Dario Hener auf.
Die Olympia ist in Folge im Aufwind, versucht gegen 10 Mann vehement das nächste Tor zu erzielen. Seckmauern verteidigt leidenschaftlich, aber ohne Kalweit wäre das Spiel in die Hose gegangen. Unzählige Male kommen Lorschs Angreifer frei zum Schuß, an Kalweit geht aber kein Ball mehr vorbei. Pavlic (68./71.) und Krämer (74.) verzweifeln an dessen Reaktionen. Trotz einem Mann weniger kann sich Seckmauern zwischendurch zu eigenen Angriffen aufraffen. Jason Fuchs steht in der 79.Minute vor dem Ausgleich, sein Schuß wird im letzten Moment noch abgeblockt. Der eingewechselte Dennis Calis belebt das offensive Spiel des TSV nochmals. Eine gefährliche Hereingabe von ihm wird im letzten Moment abgefangen (87.), eine Flanke von Gessner senkt sich gefährlich vor das Tor (89.). Nach einer Monsterchance der Gäste, bei der Kalweit zwei Schüsse aus nächster Nähe abwehren kann (90.+1), hätte Calis fast im Gegenzug alles klar machen können, wird von seinen Häschern aber im 5er noch eingeholt (90.+4). Eine Ecke von Max Raitz dreht sich beinahe ins Tor, auch der Gästetorwart zeichnet sich hier aus (90.+7). Die letzte Möglichkeit der Olympia vereitelt nochmals Kalweit - mit einem Fußreflex (90.+8). Danach pfeift der Unparteiische eine mitreißende und hochspannende Begegnung ab. Seckmauern steht im Endspiel gegen den TSV Höchst.
(aus echo-online.de)
Starke Leistung in Seckmauern reicht Olympia Lorsch nicht
Der Bergsträßer Kreisoberligist siegt zwar beim Odenwälder Vertreter mit 2:1, scheidet aber nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel aus. Das große Manko: erneut die Chancenverwertung.
Lützelbach. Am Ende war die Enttäuschung riesengroß bei den Kreisoberliga-Fußballern des SC Olympia Lorsch. Zwar hatten sie nach einer starken Leistung beim TSV Seckmauern, dem Tabellenzweiten der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald, mit 2:1 (1:1) gewonnen. Doch die Hypothek der 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel war zu groß, der Bergsträßer Vizemeister hat das Aufstiegs-Relegationsfinale zur Gruppenliga verpasst. Dieses bestreitet nun Seckmauern gegen den TSV Höchst.
Dabei wäre mehr drin gewesen im Rückspiel – viel mehr. Das wusste auch SCO-Trainer Marius Döll: „Das Spiel müssen wir eigentlich fünf, sechs oder sieben zu eins gewinnen“, so der Coach. Denn wie im Hinspiel kreierte sein Team eine Fülle an Torgelegenheiten, scheiterte aber entweder an den eigenen Nerven oder am bärenstarken Florian Kalweit.
Lorsch dreht Rückstand
Dabei waren die Chancen der Lorscher auf ein Weiterkommen nach der ernüchternden Pleite im Hinspiel vor dem Anpfiff auf dem Sportplatz im Lützelbacher Ortsteil eigentlich nicht mehr groß gewesen. Und selbige minimierten sich praktisch mit dem Anpfiff weiter, als Spielertrainer Lucas Oppermann zum 1:0 für die Odenwälder traf. Bitter für den TSV: Nach nur neun Minuten musste Oppermann angeschlagen vom Feld. In der Folge kamen die Gäste besser in die Partie, vor allem der agile Lars Palkovitsch zeigte seine Qualitäten. Doch erst ein direkt verwandelter Freistoß von Mick Schumacher kurz vor dem Pausenpfiff brachte das 1:1 (44.).
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste noch besser ins Spiel und drängten vehement auf den Führungstreffer. Und der fiel dann auch durch Palkovitsch praktisch direkt nach Wiederbeginn (47.). Hoffnung keimte auf beim SCO und den mitgereisten Fans. Erst recht, als Seckmauerns Jannik Beck nach einem taktischen Foul mit Gelb-Rot vom Platz musste (55.). Lorsch blieb weiter druckvoll, nutzte aber seine zahlreichen Chancen nicht, weil Florian Kalweit vor allem in der Nachspielzeit hielt, was zu halten war. Und so reichte dem TSV am Ende die knappe Niederlage zum Einzug ins Relegationsfinale gegen den TSV Höchst, der sich mit 4:2 beim SV Hellas Darmstadt durchsetzen konnte.
„Das ist bitter. Aber wir haben das Spiel im Hinspiel verloren“, sagte SCO-Trainer Döll, der jedoch fair die Leistung des Gegners anerkannte: „Wer sich am Ende nach den beiden Spielen durchsetzt, der hat es sicher auch verdient.“
Frank Leber
Hellas Darmstadt bricht ein und verspielt noch das Finale
Der Fußball-Kreisoberligist führt nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel der Gruppenliga-Relegation auch zu Hause gegen den TSV Höchst, unterliegt aber am Ende. Das hatte einen Grund.
Darmstadt. Eigentlich waren die Weichen gestellt für Fußball-Kreisoberligist SV Hellas Darmstadt in Richtung Relegationsfinale zum Aufstieg in die Gruppenliga Darmstadt. Das Hinspiel beim klassenhöheren TSV Höchst hatte man etwas überraschend mit 2:1 gewonnen. Und auch im Rückspiel am Donnerstagabend führten die Darmstädter gegen den Favoriten durch Adin Imamovics Kopfballtreffer mit 1:0 (10.). Verdient, weil Hellas in der ersten halben Stunde das klar spielbestimmende Team war. Als Pascal Tschepke nach einer halben Stunde auch noch TSV-Angreifer Leo Schnellbacher nicht mehr weiterspielen konnte, deutete nicht viel darauf hin, dass die Gäste am Ende des Abends noch hätten jubeln können.
Mit der Einwechslung von Rico Blecher ändert sich alles
Doch mit der Einwechslung Rico Blecher, der seine Karriere eigentlich längst beendet hat, änderte sich von einem Moment auf den anderen die Statik des Spiels. Blecher traf nach Zuspiel von Spielertrainer Christian Remmers zum 1:1 (42.) und kurz vor der Pause sogar noch die Latte. „Das 1:1 war eigentlich Abseits“, ärgerte sich Hellas-Trainer Pavlos Sampsounis nach dem Spiel. Die knappe Fehlentscheidung wollte er aber nicht als Grund für den Bruch im Spiel seiner Mannschaft festmachen. „Eben weil wir nach dem Treffer zum 1:0 selbst noch die ein oder andere gute Gelegenheit hatten, auf 2:0 oder 3:0 zu stellen.“
Das taten die Gastgeber aber nicht. Und so blieb auch nach dem Seitenwechsel der Favorit am Drücker. Roman Heinisch (61.) egalisierte das Hinspielergebnis, Mika Fornoff (69.) und Routinier Daniel Simoes per Linksschuss (72.) stellten innerhalb von zehn Minuten vorentscheidend auf 4:1 für die Odenwälder. Als Georgios Karipidis nach einem kapitalen Abwehrfehler auf 2:4 (80.) verkürzte, kam zwar noch einmal Hoffnung auf, weil nun Hellas drückte und Höchst mit Mann und Maus verteidigte. Am Ende aber brachte der Gruppenligist auch dank seiner Routine das Ergebnis über die Zeit.
Hellas Darmstadt: Trainer Sampsounis blickt auf die neue Saison
„Im Hinspiel haben wir gezeigt, dass wir es besser können. Heute haben wir, außer in der Anfangsphase, unser Leistungslimit leider nicht erreicht“, zog Sampsounis Bilanz. Für den SV Hellas steht nun im Sommer ein kleiner personeller Umbruch an. Das klare Ziel sei aber, auch in der neuen Kreisoberliga-Saison wieder oben mitzuspielen, so der Hellas-Coach.
Frank Leber