Aktualisiert am 30 Mai, 2008
 
 
VORSCHAU BEZIRKSOBERLIGA DA
 

(alles aus www.echo-online.de vom 23.05.08)

Ein Fest soll es so oder so geben
Fußball: TSV Seckmauern am Sonntag zu Hause gegen Dieburg – Billinger verlässt Verein

Schon vor dem Spiel gegen Hassia Dieburg in der Fußball-Bezirksoberliga am kommenden Sonntag (25./15 Uhr) können die Verantwortlichen auf eine durchaus erfolgreiche erste Saison in Darmstadts höchster Spielklasse zurück blicken.

Mit dem Abstieg kann das Team von Trainer Theo Sahm nur noch rein rechnerisch in Berührung kommen, zu deutlich spricht das Torverhältnis für die Odenwälder. Nach dem wichtigen und vorentscheidenden Punktgewinn vom Vorsonntag beim TSG Langstadt (3:3) kannte die Freude bei Spielern, Funktionären und den vielen mitgereisten Fans kein Ende. Der positive Trend soll im Heimspiel gegen Hassia Dieburg nun mitgenommen und ausgenutzt werden.

Allerdings ist der kommende Gegner, der auf dem Abstiegsrelegationsplatz rangiert, nicht zu unterschätzen. Die Truppe von Trainer Thilo Falk hat sich in der Winterpause personell kräftig verstärkt und von den letzten sieben Partien fünf gewonnen. Dabei haben sich die Dieburger vom letzten Tabellenplatz abgesetzt und haben sogar noch die Chance, den unsicheren Weg über die Abstiegsrelegation zu vermeiden. Dazu bedarf es aber eines Erfolgserlebnisses in Seckmauern. TSV-Trainer Sahm: „Wir wollen gegen die Hassia noch einmal alles geben und die Punkte zu Hause behalten.“ Den Gegner weiß er konditionell voll auf der Höhe, und auch die Möglichkeit, den Abstieg aus eigener Kraft zu vermeiden, gebe der Truppe sicher zusätzliche Motivation. Vor allem die namhaften Neuzugänge wie der von Olympia Lampertheim gekommene ehemalige langjährige Reichelsheimer Torhüter Sascha Krichbaum und Ex-Landeligaspieler Kai Sudheimer haben die Elf verstärkt.

Die Hassia aus Dieburg hat zwar keinen herausragenden Torschützen in ihren Reihen, doch gerade die mannschaftliche Geschlossenheit macht es schwer, die Hassia auszurechnen. Schon im Hinspiel, das 4:2 für den TSV endete, war viel Aggression in der Luft, doch das soll Sahms Elf nicht beeinflussen. „Einen Tick offensiver werden wir auftreten, ohne dabei aber die Defensive zu vergessen", setzt der Fußballlehrer die Prioritäten für dieses Spiel. Danach soll es dann ein großes Fest in Seckmauern geben, wozu alle eingeladen sind.

Für die neue Saison steht bereits fest, dass Sven Billinger den Verein in Richtung Bayern (Viktoria Mömlingen) verlassen wird. Der Coach des TSV Seckmauern sieht bei seiner Elf nur punktuellen Handlungsbedarf für die nächste Runde. Die Planung läuft schon, Namen allerdings werden noch nicht genannt bei den Odenwäldern.


Noch vier Teams in Gefahr

FUSSBALL. Die Entscheidungen an der Tabellenspitze der Fußball-Bezirksoberliga sind gefallen. Der FC Bensheim steht vor dem vorletzten Spieltag (Sonntag, 15 Uhr) bereits als Meister fest, der FCA Darmstadt (diesmal beim TSV Langstadt) geht als Tabellenzweiter in die Aufstiegs-Relegation zur künftigen Verbandsliga. Dagegen sind am Tabellenende, wo der FC Ober-Ramstadt als erster Absteiger feststeht, noch Fragen zu klären. Hassia Dieburg, SV Erzhausen (beide 29 Punkte), der FV Hofheim (26) und der SV Geinsheim (32) sind noch in akuter Gefahr. Von den vier Vereinen wird noch ein Team den direkten Weg in die künftige Kreisoberliga (aktuell noch Bezirksliga, die es nach der Klassenreform nicht mehr gibt). Eine weitere Mannschaft geht in die Abstiegsrelegation der Bezirksoberliga, die ab kommender Saison Gruppenliga heißt.

Aufgegeben haben sich der SV Erzhausen als auch Hassia Dieburg noch längst nicht. Beide Mannschaften punkteten in den den vergangenen Wochen fleißig und haben so wieder Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft. Diese soll auch beim FC Hofheim, einem direkten Konkurrenten, weitere Nahrung erhalten. Mit einem Sieg könnte Erzhausen den Hofheimer Abstieg wohl besiegeln und selbst weiter im Kampf um den Klassenerhalt dabei sein. Für beide Teams geht es folglich um Alles oder Nichts.

Bei Hassia Dieburg, mit Erzhausen punktgleich, sieht die Lage nicht anders aus. Beim TSV Seckmauern muss für die Mannschaft von Hassia-Trainer Karlheinz Pingel ein Sieg her. Rein rechnerisch ist Seckmauern noch nicht auf der sicheren Seite. Die Hassia darf also keine Geschenke erwarten.


„Es muss sportlich Sinn machen“
FC 07 Bensheim: Trotz des Landesliga-Aufstiegs denkt der Spielertrainer noch darüber nach, ob er weitermacht

Der FC 07 Bensheim hat den Sprung in die Fußball-Landesliga Süd geschafft. Seit der 1:3-Niederlage von Verfolger FCA Darmstadt bei Olympia Lampertheim am vergangenen Sonntag und des 5:0-Sieges über den SV Unter-Flockenbach tags zuvor, steht die Bezirksoberliga-Meisterschaft des FC 07 fest. Trotz des Erfolgs sind die Bensheimer nicht sorgenfrei, denn noch ist offen, ob Spielertrainer Ferenc Rott (37) die Mannschaft auch in der nächsten Saison betreut. Bisher hat der Übungsleiter das Angebot des Vereins nicht angenommen. Das ECHO sprach mit Rott.

ECHO: Herr Rott, jetzt da der Aufstieg feststeht, könnte man meinen es herrscht eitel Sonnenschein beim FC 07. Dabei ist die Trainerfrage noch nicht geklärt für die nächste Spielzeit. Wo liegt das Problem?

Rott: Zuerst muss ich klarstellen: Es gibt keinen Konflikt zwischen dem Vorstand oder dem Verein und mir. Es geht auch nicht um meine Person, sondern alleine um das sportliche Konzept. Das Problem ist: Wir sind sportlich weiter als das Umfeld beziehungsweise die Strukturen des Vereins. Ich habe seit Februar ein Angebot vorliegen. Wenn ich weitermache, muss es sportlich Sinn machen. Ich will ein schlagkräftiges Team aufbauen, und das kann ich nicht alleine mit A-Jugendlichen.

ECHO: Wann ist mit einer Entscheidung in dieser Frage zu rechnen?

Rott: Ich überlege noch. In ein bis zwei Wochen, auf jeden Fall bis Saisonende.

ECHO: Würde es Ihnen schwer fallen, den FC 07 Bensheim zu verlassen?

Rott: Es würde mir sehr schwer fallen. Die Mannschaft ist für mich eine Herzensangelegenheit. Die Arbeit mit den Spielern macht mir Riesenspaß. Genauso wie die Zusammenarbeit mit den Leuten, die mich besonders unterstützt haben; Thomas Aldorf, im vergangenen Jahr, Frank Richter in dieser Saison und Torwarttrainer Markus Arzberger. Als mich Albert Westermann, dem ich dafür sehr dankbar bin, vor zwei Jahren als Trainer holte, hieß es: Die Mannschaft ist unaufsteigbar, spielerisch zwar gut, aber am Ende der Saison bricht sie immer ein. Diesmal haben wir durchgehalten. Ich bin stolz darauf, der Mannschaft diese Siegesmentalität beigebracht zu haben.

ECHO: Was hat Ihre Mannschaft in diesem Jahr der Konkurrenz voraus?

Rott: Wir sind eine echte Einheit, in der jeder für den anderen kämpft. Ich glaube, das hat man von außen immer gesehen. Und wir wollten den Aufstieg unbedingt. Natürlich haben wir auch die nötige Qualität im Kader, wir sind personell am besten besetzt und stehen zu Recht ganz oben.

ECHO: Gab es in dieser Spielzeit so etwas wie ein Schlüsselerlebnis?

Rott: Ganz klar: das Hinspiel gegen Olympia Lampertheim. Hätten wir damals nicht gewonnen, glaube ich nicht, dass wir nochmal zurückgekommen wären (Anmerkung der Redaktion: Die Partie gewann der FC 07 mit 4:0 beim damaligen Tabellenführer). Es ist schon eine komische Geschichte, in Lampertheim hat alles angefangen, und in Lampertheim haben wir den Aufstieg gefeiert.

ECHO: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Stammformation auf drei Positionen verändert. Offenbar waren Sascha Fischer, Attila Laskai und Yanis Wanitschek genau die drei Spielertypen, die dem FC 07 noch gefehlt haben?

Rott: Ich denke schon. Durch diese drei Spieler haben wir unsere Qualität entscheidend verbessert. Sascha haben wir zielorientiert verpflichtet, bei Yanis und Attila war es eher zufällig. Aber diese Typen haben wir gebraucht. Durch sie waren wir nicht berechenbar. Yanis und Attila sind Spieler, die mit außergewöhnlichen Fähigkeiten eine Partie fast alleine entscheiden können. Das haben sie auch einige Male getan. Natürlich hatten sie immer die entsprechende Unterstützung der Mannschaft.

ECHO: Was ist dem FC 07 in der Landesliga zuzutrauen?

Rott: Unser Ziel wäre der sichere Klassenerhalt. Wenn der Kader zusammenbleibt und wir uns zielgerichtet verstärken würden, wäre ein Platz im oberen Tabellendrittel möglich.


Kubik wieder dabei
Fußball-Bezirksoberliga: SV 07 Geinsheim steht gegen Meister FC Bensheim in der Pflicht

Mit dem FC 07 Bensheim kommt ausgerechnet der Meister der Fußball-Bezirksoberliga zum letzten Heimspiel des SV 07 Geinsheim auf die Carl-Bender-Sportanlage. Nach den letzten Misserfolgen haben die Gastgeber um Trainer Axel Vonderschmitt nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Durch die jüngsten Erfolge des ehemaligen Oberligisten SV Erzhausen ist sogar wieder ein direkter Abstieg für Geinsheim möglich.

Obwohl Bensheim den Landesliga-Aufstieg bereits sicher hat, rechnet Vonderschmitt nicht mit einem einfachen Spiel. Dafür ist der Gäste-Coach Ferenc Rott einfach zu ehrgeizig. Eher unverständlich ist dagegen, dass die Bensheimer Verantwortlichen den Vertrag mit Rott noch nicht verlängert haben. Die Gäste waren über den gesamten Saisonverlauf das beste Team und sicherten sich verdient den Titel.

Mit Daniel Nischwitz (14 Tore), Yanis Wanitschek (14) und Jonas Völker (13) hat Bensheim drei gleichstarke Stürmer. Besonders der 19 Jahre alte Wanitschek spielt bisher eine ausgezeichnete Saison. Da die Mannschaft keinen ausgesprochenen Torjäger hat, ist sie schwer auszurechnen. Bester Geinsheimer Angreifer ist der derzeit verletzte Marco Schmiedl, der achtmal erfolgreich war.

Vonderschmitt ist trotz der schlechten Bilanz der letzten Wochen stolz auf seine Mannschaft, da es im Team weiterhin eine gute Stimmung gibt. Zudem lassen sich die Akteure im Training nicht hängen. Mitentscheidend für den Spielausgang wird für den Trainer auch sein, ob das Geinsheimer Publikum wieder einmal die eigenen Spieler unterstützt, was zuletzt nicht der Fall war.

Hoffnung macht, dass mit Tim Kubik wieder ein Stürmer in den Kader zurückkehrt. Mit einem Heimerfolg wäre der Klassenerhalt unabhängig von den anderen Ergebnissen aufgrund der guten Tordifferenz bereits sicher. Bisher allerdings ist der SV 07 Geinsheim nach dem Wiederaufstieg gegen Bensheim in drei Spielen punktlos geblieben.


Vor FC Fürth gewarnt
Fußball-Bezirksoberliga: VfB Ginsheim trifft am Sonntag auf auswärtsstarken Mitaufsteiger

Mit den sprichwörtlichen Pauken und Trompeten hatte der VfB Ginsheim erst Spitzenreiter FC 07 Bensheim (2:0), der mittlerweile als Meister feststeht, und dann den monatelang ungeschlagenen SV Eintracht Wald-Michelbach (5:2) besiegt. Mit ebenso großem Nachhall sorgte der Fußball-Bezirksoberligist zuletzt für Misstöne, da er beim abstiegsbedrohten SV Erzhausen eine 0:2-Niederlage kassierte – dabei eine erschreckend schwache Leistung bot.

Die Verantwortlichen des Tabellensechsten waren deshalb nach dem Spiel ziemlich angefressen. So zeigte sich Pressesprecher Karl-Heinz Hennig konsterniert darüber, dass die zuvor so stabile VfB-Mannschaft einen derartigen Rückfall in überwunden geglaubte Schwächephasen erlebt hatte. Zumal es den Ginsheimern auch noch an Disziplin mangelte, waren doch gleich drei Spieler mittels Gelb-Roter Karte des Feldes verwiesen worden.

Das Team um Trainer Holger Kurth hat am kommenden Sonntag (15 Uhr), wenn es den Mitaufsteiger FC Fürth erwartet, also einiges gut zu machen. Wobei dem VfB eine Herausforderung bevorsteht. Zwar sind die Fürther drei Tabellenplätze hinter den Ginsheimern zu finden, doch 25 ihrer 40 in dieser Saison erspielten Punkte haben die Odenwälder auf Gegners Platz geholt. Damit ist der FC die vierterfolgreichste Auswärtsmannschaft der Liga.


Schneider fordert einen Punkt

SV UNTER-FLOCKENBACH – WALD-MICHELBACH. Anspannung bei Mirko Schneider, Trainer des Fußball-Bezirksoberligisten SV Unter-Flockenbach: Vor dem Spiel gegen Eintracht Wald-Michelbach am Sonntag (15 Uhr) trennen den SVU nur fünf Punkte von einem Abstiegsplatz.

„Wir müssen gegen Wald-Michelbach den Punkt holen, der noch fehlt für den Klassenerhalt“, fordert Schneider. Gegen die spielstarke ETW werde der SVU versuchen, deren Rhythmus zu unterbrechen. Lothar Strusch, Pressesprecher der ETW, kündigt aber harte Gegenwehr der Überwälder, für die es um nichts mehr geht, an: „Das wird kein Freundschaftsspiel“. Schließlich wolle sich Wald-Michelbach gut aus der Saison verabschieden.


Von Verein zu Verein

Bezirksoberliga FC 07 Bensheim
Die Zeit des Schaulaufens kann beginnen für Meister FC 07. „Wir gehen das Ganze jetzt ein bisschen entspannter an”, kündigt Spielertrainer Ferenc Rott, der seine Schützlinge in dieser Woche nur zu zwei Trainingseinheiten bat, an. Entspannter angehen bedeutet indes nicht, dass der Meister die Runde abgehakt hat. „Wir verhalten uns sportlich”, verspricht Rott, mit seinem Team weiter Vollgas zu geben. Ziel ist es, die beiden ausstehenden Begegnungen zu gewinnen: „Wir wollen 79 Punkte erreichen und damit einen Liga-Rekord aufstellen.” Am Sonntag geht es zum abstiegsbedrohten SV Geinsheim, wo Rott die eine oder andere personelle Veränderung in seinem Team vornehmen will. Fest steht: Der Spieltrainer selbst wird nicht auflaufen. eh/ü

FC Fürth
Josip Pahljina ist genesen und am Sonntag in Ginsheim dabei. Fraglich ist der Einsatz von Matthias Schmidt (Rückenbeschwerden). jz

FV Hofheim
Schicksalsspiel für die Mannschaft um Trainer Kurt Ziener im Kellerderby gegen den Drittletzten SV Erzhausen. Will der Vorletzte aus dem Ried im Kampf um den Relegationsplatz noch eine reelle Chance haben, muss ein Erfolg her. Mit einem Sieg könnten die Hofheimer zumindest nach Punkten mit den Erzhäusern gleichziehen. Schon bei einem Remis dürfte der Traum vom Klassenerhalt für Hofheim ausgeträumt sein.hei

SV Unter-Flockenbach
Ronny Sauer (Knieverletzung), Dominik Metzger (Oberschenkelzerrung) und Robert Dryzga (Sperre) fallen aus fürs Heimspiel gegen Eintracht Wald-Michelbach. jz

Eintracht Wald-Michelbach
Knut Heiligenthal und Christian Bauer pausieren womöglich auch am Sonntag gegen Unter-Flockenbach. jz


 

Kadir Coskuners umjubelte Führung
Fußball-Jubiläumsspiel: Dersim Rüsselsheim hält sich beim 1:8 gegen Kickers Offenbach vor 1800 Zuschauern wacker

Feleknaz Uca war so richtig in Fahrt. Die kurdischstämmige Europaabgeordnete schien kaum aufhören wollen, den SV Dersim zu loben. Nicht nur die Jugendarbeit zeichne den Rüsselsheimer Fußball-Bezirksoberligisten aus, „sondern auch sein soziales Engagement.“ Die Linke-Politikerin attestierte dem Verein große Verdienste in der Integration von Einwanderern.

Und dann dankte Feleknaz Uca auch noch dem „SV“ Offenbach, dass dieser das stimmungsvolle Freundschaftsspiel möglich gemacht hatte – kamen doch gestern immerhin 1800 Zuschauer ins Stadion am Sommerdamm. Einer der Profis des gerade abgestiegenen Zweitligisten hörte der Politikerin besonders aufmerksam und amüsiert zu. Und als sie mit ihrer Halbzeitrede fertig war, ergriff jener Marco Reich das Mikrofon, um die im Fußball offensichtlich wenig Volksvertreterin zu verbessern: „Übrigens – wir heißen Kickers Offenbach“, sagte der Mittelfeldmann, der vor zehn Jahren Deutscher Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern war.

Das Spiel, das die mit einer verstärkten Reserve angetretenen Kickers mit 8:1 (4:1) gewannen, war Teil eines multikulturellen Festes, das der SV Dersim anlässlich seines zwanzigjährigen Bestehens feierte. Dabei schlug sich der gastgebende Sechstligist über lange Phasen recht wacker. SVD-Trainer Hüseyin Top antwortete auf die Frage, ob er denn mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden gewesen sei, mit einem breiten Lächeln. Froh sei er, dass sein Team keine zweistellige Niederlage gegen die Profis kassiert habe. Und überhaupt: „Wir haben 1:0 geführt!“ Dieses Führungstor schoss Kadir Coskuner nach 14 Minuten.

Danach war der SV Dersim derart mit Jubeln beschäftigt, dass er das Verteidigen vergaß. Mit der Folge, dass die Kickers ihren Gastgeber vom Anstoß weg auskonterten – aus war der Rüsselsheimer Traum von der Sensation. Top gefiel, dass der SV Dersim in der ersten Halbzeit, da er in bester Besetzung spielte, gut habe den Ball laufen lassen.

Aber das Erlebnis, vor großer Kulisse gegen einen namhaften Gegner zu spielen, sei wichtiger als das Ergebnis gewesen: „Die Jungs konnten ja in den letzten drei Tagen vor Aufregung kaum schlafen.“

Kreisfußballwart Arnold Müller sprach von einer „Supergaudi“, die ihm Spaß gemacht habe. Ebenso angetan äußerten sich Dersim-Präsident Ali Kadir Tanriverdi und sein Vorstandskollege Arslan Yoltay, der es lediglich bedauerte, dass nicht noch mehr Besucher gekommen waren. Yoltay vermutet, dass der Offenbacher Abstieg einige Hundert frustrierte Kickers-Anhänger davon abgehalten hat, ihre Mannschaft nach Rüsselsheim zu begleiten.

Ähnlich, so steht zu vermuten, war gestern die Gefühlslage von Mohammed Jemi. Denn während 22 seiner Dersim-Kollegen zum Einsatz kamen, musste der Rot-gesperrte Mittelfeldspieler zuschauen. Unter den Zuschauern war auch Oualid Mokhtari. Der Raunheimer in Diensten der Kickers pausierte wegen Leistenproblemen.

Am Sonntag (13.15 Uhr) geht für den SV Dersim der Liga-Alltag weiter, er erwartet den SV Rot-Weiß Walldorf. Eine Vorschau folgt in der morgigen Ausgabe.

SV Dersim Rüsselsheim: Diehl – Karakoc, Riffi, Ahmet Yildirim, Mehmet Yildirim, Bakir, Anuk, Samed Culcu, Coskuner, Gök, Baki. Eingewechselt: Erdogan – Yilmaz Aktas, Kadric, Özer, Janjic, Ali Gül, Mahir Gül, Aydogdu, Can, Cengiz Bulut, Menguc

Offenbacher Kickers: Thier – Bayrak, Eppstein, Adli, Schiffmann, Baier, Wöhrle, Watzka, Albayrak, Cesur, König. Eingewechselt: Baron – Kohl, Gebru, Durum, Sieger, Reich, Pinske.

Tore: 1:0 Coskuner (14.), 1:1 Baier (15.), 1:2 Watzka (25.), 1:3 Eppstein (27.), 1:4 Eppstein (34.), 1:5 Albayrak (55.), 1:6 Albayrak (73.), 1:7 Gebru (85.), 1:8 Eppstein (86.).

Schiedsrichter: Öztürk (Rüsselsheim).

Zuschauer: 1800.