(aus fupa.net vom 25.07.18)
KLA Odenwald: FC Finkenbachtal blickt nach starker Rückrunde mit Selbstvertrauen auf die Saison – und kann weiter auf Felix Fischer bauen

Wohin führt der Weg die Truppe des FC Finkenbachtal? Können sie an die starken Vorstellungen der vergangenen Rückrunde anschließen, dann ist ihnen in der Fußball-Kreisliga A mit Torschützenkönig Felix Fischer (45 Treffer) einiges zuzutrauen.


Was war das für ein verunglückter Start in die Spielzeit 2017/18 für den FC Finkenbachtal, der nach dem Weggang des langjährigen Erfolgstrainers Ralf Rippberger mit Gabriel Ramirez einen arrivierten Coach verpflichtet hatte: In den ersten sieben Spielen quittierte der FC sechs Niederlagen und fand sich plötzlich mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Lediglich ein 6:2-Erfolg im Derby beim SV Beerfelden glückte der Elf. An diese Zeiten erinnert sich der Sportliche Leiter Michael Kaufmann nicht gerne: „So schwach haben wir noch nie eine Spielzeit eröffnet.“ Auch das folgende 7:1 gegen Aufsteiger TSV Seckmauern II brachte keine Trendwende. Erst vier Spieltage vor der Winterpause zeigte der FC, was wirklich in ihm steckt: Einem 4:3 gegen Hetzbach folgten ein 7:0 bei Aufsteiger Hainstadt und zwei Unentschieden gegen die Aufstiegskandidaten Günterfürst (4:4) und Türk Beerfelden (5:5).

Unmittelbar vor Wiederbeginn im Frühjahr dann die Meldung, dass sich der FC von Gabriel Ramirez getrennt habe. Als Nachfolger installierte der Klub Christoph Werner, der bis zu diesem Zeitpunkt die Reserve in der C-Liga betreute. Ihm schreibt Kaufmann den Umschwung nach der Winterpause zu: Werner habe mit klarer Ansprache, Trainingsgestaltung und -steuerung überzeugt, außerdem die Mannschaft auch taktisch nach vorn gebracht: „Er war der Wunschkandidat der Spieler, und so haben wir uns für ihn entschieden.“
Coach Christoph Werner Wunschkandidat der Spieler

Das entgegengebrachte Vertrauen sollte sich auszahlen: Nach der Winterpause gewannen die Finkenbacher fünf von sieben Begegnungen, spielten einmal unentschieden und unterlagen nur unglücklich dem späteren Dritten Bad König 0:1. Christoph Werner setzte auf schnelles Umschaltspiel, ließ häufig Marc Hönnen und Pascal Kaufmann gemeinsam vor der Abwehr spielen und forderte immer wieder Tempo. Auch auf der Zielgeraden der Spielzeit war die Mannschaft nicht wiederzuerkennen: Obwohl am Ende nur der neunte Tabellenplatz heraussprang, gewann der FC doch seine alte Torgefahr zurück. Mit 94 Toren stellte der FC den drittbesten Angriff, nur Kreisoberliga-Aufsteiger Türk Beerfelden und der TV Hetzbach präsentierten sich noch treffsicherer.

In der Sommerpause war Torjäger Felix Fischer ein gefragter Mann, wurde aus der Verbands- und der Gruppenliga umworben: „Die gute Nachricht ist, Felix Fischer hat sich für einen Verbleib bei seinen Kameraden entschieden. Er rückt ins Trainerteam auf und wird Christoph Werner unterstützen“, verkündet Michael Kaufmann. So bleibt dem Verein das druckvolle Angriffsquartett mit Fischer, Yan-Luca Pawlitschko, Patrick Löffler und Regisseur Marcel Jung erhalten.

Sorgenfalten treibt dem Sportlichen Leiter allerdings der Ausfall von Innenverteidiger Yannick Kauf ins Gesicht, der sich beruflich weiterbilden will. Damit fehlt in der Viererkette mit Florian Bracht, Rico Seip und Benedikt Hering ein Mann, der immer die Übersicht behielt.

„Wir werden diesen Verlust aus den eigenen Reihen kompensieren müssen“, sagt Kaufmann. Verstärkungen für die neue Saison konnten nicht realisiert werden: „Wir waren an vier Akteuren dran, die uns wirklich weitergebracht hätten, aber die Vorstellungen von Verein und Spieler gingen zu weit auseinander“, so der Finkenbacher. Gleichzeitig sieht er es als Erfolg an, dass die Mannschaft ansonsten zusammengehalten werden konnte.

„Die hervorragende Entwicklung nach der Winterpause gibt unserer Mannschaft Selbstvertrauen und Moral. Wichtig wird sein, dass wir besser aus den Startlöchern kommen als vor einem Jahr. Unser Ziel ist der fünfte Tabellenplatz“, so Kaufmann abschließend.