(ais echo-onlien vom 22.7.22)

SG Sandbach will mit Siegermentalität zu Etappenzielen
Sandbachs neuer Trainer Husam Sanori blickt prinzipiell zuversichtlich auf die neue Saison, weiß aber, dass er mit seinem Team noch in der Findungsphase steckt.

 

Von Thomas Nikella

 

SANDBACH - Kann die SG Sandbach in der Fußball-Kreisoberliga an die gute Vorsaison anschließen und wieder vorne mitspielen? Der neue Trainer Husam Sanori ist jedenfalls sehr zuversichtlich, dass es ihm gelingt, etwas Neues zu erarbeiten, das die Mannschaft über die Spielzeit 2022/23 trägt.
Die Sandbacher begleitete in der vergangenen Spielzeit sehr viel Pech. Egal ob es die Coronainfektionen waren, die zwangsläufig auftraten, oder die Verletzungsmisere dreier absoluter Leistungsträger. Die Ausfälle der Mittelfeldachse mit Florian Delp (Syndesmosesband), Gian Luca Krinke (Muskelverletzung) und Sebastian Serba (Kreuzbandriss) waren letztlich nicht wirklich zu kompensieren. Durch dieses Verletzungspech erhöhte sich der Druck auf die Abwehr, weil nun der Druck der Sandbacher auf den Gegner nicht mehr so vehement war. Vor allem der Ausfall von Delp und Serba auf den Außenbahnen, die einen unglaublichen "Speed" hatten, schlug der SGS ins Kontor. Aber auch Krinke auf der zentralen Position im defensiven Mittelfeld konnte der Unterzentverein nicht adäquat ersetzen. Vor allem die Fehler in der Vorwärtsbewegung wirkten sich häufig gefahrvoll aus.

 

Beste Beispiele waren das 2:5 beim FC Rimhorn, wo die Ballverluste im Bemühen, einen frühen Rückstand zu korrigieren, buchstäblich nach hinten losgingen. Auch das ganz klare 0:4 gegen den späteren Meister TSV Seckmauern tat weh. In der Rückrunde bewies die SGS doch, dass sie mit den Favoriten Seckmauern und Mosbach/Radheim um den Titel mitspielen, sie auch schlagen kann. Noch in der Hinrunde sah das ganz anders aus. Gegen Seckmauern war es ein spätes Tor, das zum 5:4 für den Odenwälder Nachbarn führte und entschied. Mosbach/Radheim hat die Hübner-Elf sogar auswärts 2:1 geschlagen. Vor der Winterpause lagen die Sandbacher gerade mal zwei Zähler hinter Spitzenreiter Seckmauern.

 

Zum Ende der letzten Runde stellte die SGS im System um, fuhr anschließend auch wieder Erfolgserlebnisse ein. Jetzt will der Club aber nicht mehr zurückschauen, auch wenn mit Florian Delp und Gian Luca Krinke zwei große Talente den Wechsel zum SV Hummetroth vollzogen haben. Auf diesen Positionen wird es keinen Ersatz geben, wie Sandbachs neuer Trainer Husam Sanori mitteilt. Dafür kommt mit Jonathan Seiter (vom SV Traisa) ein erfahrener Außenverteidiger, der auch torgefährlich ist. Mit Ahmet Gökcen und Eduard Mocanu stehen darüber hinaus zwei junge Fußballer aus dem eigenen Nachwuchs bereit, deren Weg aber zunächst einmal über das A-Liga-Team der SGS gehen soll.

 

Bei Coach Husam Sanori überwiegt trotz der personellen Entwicklung der Optimismus: "Ich bin zuversichtlich, die Sandbacher Spieler wurden alle sehr gut ausgebildet und ziehen alle voll mit. Ich habe schon lange nicht mehr so ein williges Team trainiert", erklärt der Erbacher in Diensten der Sandbacher. Der Club will im Rahmen seines Trainingslagers eine Zielplanung formulieren, die in erster Linie Etappenziele beinhalten soll. Noch befindet sich Sanori in Sandbach in einer Findungsphase: "Die Spieler lernen mich und meine Spielphilosophie gerade kennen. Ich bin halt ein Trainer, der über 90 Minuten engagiert an der Seitenlinie coacht, was die Spieler durchaus schätzen."

 

Inhaltlich arbeitet der neue Übungsleiter mit der Lizenz des Hessischen Fußballverbandes mit seinen Schützlingen intensiv am Umschaltverhalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt. Ein ganz großer Vorteil ist, dass Sanori kein neues Team formen muss. Sehr positiv bewertet er auch die Siegermentalität, die dieses Team mitbringe, was man auch nicht trainieren könne. Die ersten Ergebnisse in der Vorbereitung fuhren die Sandbacher ebenfalls ein: Gegen den Gruppenligisten TSV Höchst verlor man im ersten Test 0:2, wo die SGS offen mitspielte und auch ihre Chancen besaß. Im Spiel gegen den bayerischen Bezirksligisten Viktoria Mömlingen (entspricht etwa der hessischen Gruppenliga) fuhr die Sanori-Elf einen 4:2-Erfolg ein. Gegen Eintracht Wald-Michelbach II und TSV Hainstadt siegten sie jeweils 1:0. Wo der neue Weg die Sandbacher hinführen soll, darüber will sich der Trainer noch nicht festlegen. Abstiegskampf sollte es aber auf keinen Fall werden.