(aus echo-oniine.de)

A-Liga: TSV Hainstadt muss um Klassenerhalt bangen

Der TSV spielt bislang eine enttäuschende Saison, baut aber auf die Rückkehr zahlreicher Leistungsträger.

 

Von Thomas Nikella

 

HAINSTADT - Für den TSV Hainstadt ist diese Spielzeit ein echtes Seuchenjahr: Nicht weniger als 15 Spieler haben sich vom Sommer bis zur Winterpause verletzt oder erkrankten. Sportlich hatte das auch Konsequenzen: Der Odenwälder Fußball-A-Ligist stürzte bis auf den viertletzten Tabellenplatz ab und muss in der Abstiegsgruppe um den Klassenerhalt bangen.
Und es wird in der Abstiegsrunde nicht viel einfacher für die Hainstädter, die vom spielerischen Vermögen ausgehend, eher in der Aufstiegsgruppe zu vermuten waren. Wenn es ungünstig im Nachholspielprogramm für die Unterzent-Elf läuft, dann gehen sie mit nur sieben Zählern in den zweiten Saisonabschnitt. Das unterstreicht auch Abteilungsleiter Marco Seibert: "Für eine gute Ausgangslage nach der Winterpause haben wir vielleicht zu wenig Punkte gegen die Konkurrenz um den Klassenerhalt geholt. Es steigen ja mindestens drei Mannschaften ab, es könnten bei ungünstiger Konstellation aber auch vier Teams treffen. Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir in der Abstiegsgruppe einen guten Start erwischen. Zuletzt mussten wir ohne unseren Spielertrainer Odysseas Floros auskommen, der mit dem Virus zu kämpfen hatte. Ebenso fehlte in der gesamten Hinrunde mit Haralambos Floros der Mann, der im zentralen Mittelfeld immer die Fäden zieht, und vorne wird uns wahrscheinlich bis zum Sommer unser Torjäger Waios Floros ausfallen. Zumindest Odysseas und Haralambos Floros können wieder am Training teilnehmen und nähren unsere Hoffnung auf den Verbleib in der A-Liga", zeigt sich Seibert zuversichtlich.

 

Besonders im Angriff drückt beim TSV der Schuh: Gerade mal 19 Tore erzielten die Hainstädter in 14 Ligapartien. Neben Waios Floros fiel auch lange Zeit Sotirios Kotsikas aus, der schon beim Aufstieg von der B- in die A-Liga mit seinen vielen Toren den Erfolg garantierte. Es kam noch dicker für die Floros-Elf: Auch Steffen Reitz fiel aus und Hidir Dönmez musste beruflich passen. "Zum Start nach der Winterpause wird sich unsere personelle Lage wieder etwas entspannen, weswegen ich auch recht zuversichtlich bin, dass wir den Weg aus der Gefahrenzone der A-Liga finden werden. Es wäre schon sehr bitter, wenn wir mit unserer fußballerischen Qualität in die B-Liga runter müssten. Mit unserem Potenzial und der hervorragenden Arbeit, die von unseren beiden Spielertrainern Odysseas und Waios Floros geleistet wird, hätten wir eigentlich unter den besten Sieben stehen müssen. Ich denke aber, wir schaffen das noch, auch wenn es sich derzeit so anfühlt, dass jedes Spiel fast schon ein Endspiel sein könnte", schätzt Seibert die Lage seines TSV ein. Auch ihm sind noch die Niederlagen gegen Schlusslicht Türk Beerfelden (1:2), FC Finkenbachtal (2:4), FSV Erbach (1:3) oder das bittere 2:5 gegen die Höchster Reserve vor eigenem Publikum absolut gegenwärtig. Spielertrainer Odysseas Floros hatte sich zuletzt vor seine Schützlinge gestellt und gerade auch die Spieler gelobt, die aus der zweiten Reihe in der A-Liga-Formation halfen, die personelle Misere zu überstehen. In diesem Bezug sagte er: "Die da in die Bresche gesprungen sind, haben es auch sehr gut gemacht. Und selbst auf dem Höhepunkt unserer Verletzungsliste haben wir ja in Bad König (0:0) oder bei Mitabstiegskonkurrent SV Beerfelden (1:1) gepunktet."

 

Das spielerische Selbstverständnis hatte dennoch sehr gelitten und muss jetzt erst wieder zurückkehren. Da kommt Andreas Reitz genau richtig, der zwei Jahre berufsbedingt im Ausland war und mit seiner Erfahrung aus Gruppen- und Kreisoberliga bei Mümling-Grumbach und Sandbach der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt zu sein scheint. Er könnte mit seiner Erfahrung und Übersicht in der Innenverteidigung wieder für deutlich mehr Ruhe sorgen. "Fürs Mannschaftsgefüge ist Andreas ein unheimlich wichtiger Neuzugang für uns", unterstreicht Seibert. Die deutliche 1:7-Niederlage im ersten Test im Jahr 2022 am vergangenen Sonntag beim Kreisoberligisten KSG Rai-Breitenbach konnte Reitz bei seinem Comeback allerdings auch nicht verhindern - ein denkbar ungünstiger Start ins neue Jahr für den TSV.