Der TSV Höchst II will den Schwung vom Jahresende mit in die zweite Saisonhälfte nehmen und in der Liga bleiben. Zwei Spieler kehren in das Team zurück.

 

Von Thomas Nikella

 

Die Reserve des TSV Höchst II gehörte jahrelang zu den stärksten Perspektivteams im Odenwaldkreis. Da war es nur konsequent, dass die Gruppenliga-Reserve auch bis in die Fußball-Kreisliga A aufgestiegen war und dort für so manch spektakulären Auftritt gesorgt hat. In dieser Spielzeit kämpfen die Höchster allerdings gegen den Klassenverlust.
Fünf happige Niederlagen setzte es zum Auftakt für das Team von der Jahnstraße. Besonders bitter war sicherlich die 1:11-Klatsche gegen Topfavorit SV Hummetroth, der noch in der Vorbereitung die Höchster Gruppenliga-Elf mit 3:2 geschlagen hatte. Das 1:5 in Bad König/Zell, die 1:4-Niederlagen gegen die FSV Erbach und bei der SG Rothenberg, sowie das 2:4 zum Rundenbeginn bei Türk Breuberg haben die von Steffen Seiler und Daniel Manschitz betreute Höchster Auswahl schnell ans Tabellenende gebracht. Erst am neunten Spieltag verbuchten die Seiler-Schützlinge ihren ersten Saisonsieg (3:1 gegen die SSV Brensbach).

 

"Das war schon manchmal grenzwertig, wenn uns an einem Spieltag fünf bis sieben Spieler nicht zur Verfügung gestanden haben und wir mit Spielern der Alten Herren auffüllen durften. Wir hatten vielleicht einen Stamm von drei Spielern. Erkrankungen und Urlaube haben zumindest in der Saisonfrühphase den Kader immer wieder ausgedünnt", sagt Steffen Seiler.
Im Schlussspurt zur Winterpause hat die Höchster Reserve noch einmal ein ganz anderes Gesicht gezeigt: Mit einem 5:2 beim TSV Hainstadt und dem 6:1 gegen den FC Finkenbachtal hat sich die Lage vor Beginn der Abstiegsrunde noch einmal entscheidend verbessert: "Wir sind mit jetzt zehn Punkten nicht mehr so weit abgeschlagen. Es wird die eine oder andere Mannschaft hinter uns stehen. Und ich bin mir sicher, wir schaffen noch den Turnaround, auch wenn einige daran vielleicht nicht mehr so recht glauben wollen. Wir wollen den Klassenerhalt unbedingt, denn sonst ist der Leistungsabstand zur Gruppenliga-Mannschaft auch einfach zu groß. Andererseits wäre eine B-Liga-Saison, in der wir oben mitspielen würden, auch nicht das ganz große Drama", so Seiler. Personell kann sich der Trainer über Rückkehrer Kai Oliver Heckler (Abwehr) und Yannick Muth (Sturm) freuen.

 

"Natürlich wird das kein einfaches Unterfangen, in dieser Spielklasse vier Mannschaften hinter uns zu lassen. Die Abstiegsrunde mit zehn Mannschaften ist aber eher positiv zu bewerten, denn mit dem Nachholspiel am 20. März (Anstoß 15.15 Uhr) bei Türk Beerfelden und den darauffolgenden neun Partien steigen wiederum unsere Chancen in der Abstiegsgruppe, vielleicht doch noch die A-Liga zu halten. Das Potenzial im Kader haben wir ja bekanntlich", so der Trainer. Ich würde uns sogar eher auf einem Mittelfeldplatz sehen. Klar ist aber auch, dass wir das Spiel bei Türk Beerfelden unbedingt gewinnen müssen, denn dann würden wir mit drei wichtigen Punkten mehr in die entscheidende Restsaison gehen. Die Aufgabe ist ja mittlerweile nicht nur wegen des unebenen Platzes sehr schwierig zu bewerten, Türkspor hat sich auf mehreren Positionen verstärkt und Ayhan Ari hat dort jetzt die Verantwortung für die Mannschaft als Trainer übernommen. Ein Erfolg in Beerfelden wäre sehr wichtig, ist aber kein Selbstläufer", sagt Seiler.