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Vorschau
Gruppenliga DA 2008/09 (aus
www.echo-online.de) „Meine Mannschaft hat mir wieder einmal ein Rätsel aufgegeben“, rekapituliert Sahm, denn das Leistungspotenzial sieht er weitaus höher angesiedelt. „Die Spieler sind auch im Training sehr engagiert, aber irgendwie ist der Wurm drin, denn einem guten Spiel (wie gegen den SV Hummetroth: Anm. d. Red.), folgt zumeist eine weniger überzeugende Leistung.“ Und wenn es danach geht, müsste gegen den SV Unter-Flockenbach auf dessen Kunstrasenplatz eigentlich wieder ein Leistungsschub folgen. Doch die Gorxheimer haben momentan einen sehr guten Lauf und gewannen die letzten vier Partien in Serie. Dabei erzielten sie 13 Treffer, kassierten aber nur zwei Gegentore. Dadurch konnten sie auch sich in der Tabelle an Seckmauern vorbeischieben und nehmen nun Platz elf ein. SV-Trainer Mirko Schneider ließ sich von den anfänglichen Misserfolgen nicht aus der Ruhe bringen, arbeitete kontinuierlich und ruhig mit seiner Truppe weiter und kann jetzt den Lohn seiner Geduld einfahren und den Blick noch vorne richten. Anders da die Odenwälder, die einfach nicht zu konstanten Leistungen finden. Auch Theo Sahm hat dafür keine plausible Erklärung, zumal seine Schützlinge bis auf eine Änderung nahezu in der gleichen Formation wie in der letzten Runde spielen. Vor dem folgenden Auswärtsspiel fällt definitiv mit Libero Christian Thiel eine Schlüsselposition im Spiel des TSV aus. „Bei uns grassiert im Moment eine Erkältungswelle, und der eine oder andere Spieler kämpft damit“, weist der TSV-Coach auf seine dünne Personaldecke hin. So gleichen Aufstellung und taktische Ausrichtung der Mannschaft für den Sonntag zum jetzigen Zeitpunkt eher einem Lotteriespiel. „Aber Bangemachen gilt nicht. Wir wollen in Unter-Flockenbach punkten, obwohl wir klar in der Außenseiterrolle sind.“ Der TSV Seckmauern wird auf jeden Fall mit einer defensiven Grundrichtung beim SV auflaufen und versuchen, möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben. Dazu ist aber nach Meinung des engagierten TSV-Trainers „eine hundertprozentige Leistung und vielleicht noch ein wenig mehr notwendig“. Überlebenswichtige Begegnung Was den Übungsleiter aber optimistisch für das Heimspiel am Sonntag stimmt, ist seine Feststellung, dass „die Einstellung der Spieler gestimmt“ habe. Genau dieses Auftreten, möglichst gepaart mit einer besseren Chancenverwertung, ist übermorgen nötig: Dann erwartet Rüsselsheim den Klassenvorletzten SV Groß-Bieberau. Für beide Teams ist diese Partie wichtig, ja, sportlich gesehen sogar überlebenswichtig. Die punktgleichen Schlusslichter (nur sieben Zähler aus 15 Partien) haben fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Und bis zum ersten Nichtabstiegsplatz sind es schon neun Zähler. Der SV Groß-Bieberau, mit nur 13 erzielten Toren die harmloseste Mannschaft dieser Liga, überraschte jüngst durch einen 2:1-Sieg gegen den SV Hummetroth. Ansonsten ist der Aufsteiger aber genauso wie der SV Dersim seine Gruppenliga-Tauglichkeit bisher schuldig geblieben. Außenseiterrolle kommt gelegen „Das sind die Gegner, die uns liegen. Denn diesmal sind wir der Außenseiter und die Darmstädter tragen die Favoritenrolle, und damit sind wir bislang immer sehr gut zurecht gekommen.“ SV-Spieler Ali Sadik freut sich auf den Vergleich mit dem nicht nur von der Tabellensituation her als Top-Team der Liga zu bezeichnenden Gegner. Die Arheilger Mannschaft um den slowakischen Spielertrainer Richard Hasa verlor bislang erst eine einzige Partie – 0:2 in Ginsheim. Seitdem legte der achtunddreißigjährige Abwehrchef mit seinem Team eine Serie von sieben Siegen hintereinander hin. Die Stärke der Darmstädter bildet vor allem die Offensivabteilung, in der Thorsten Helfmann mit 14 Treffern bislang am erfolgreichsten war. Neben dem zweiundzwanzigjährigen Stürmer zeichnet Mohammed Hosseini für die wichtigen Tore verantwortlich. Der mit seinen 33 Jahren schon als Routinier zu bezeichnende Spieler iranischer Abstammung traf zwar „nur“ sechsmal ins Schwarze, er gilt aber als exzellenter Vorbereiter und bringt es nach Trainer Hasa (1350) mit 1323 Minuten auf die höchste Einsatzdauer. Ebenfalls in allen bisherigen 15 Begegnungen waren Kevin Klöber (Sohn des FCA-Abteilungsleiters Horst Klöber) sowie Marius Repp und Nils Kluin im Einsatz. „Nach dem Spiel in Groß-Bieberau waren wir natürlich sehr enttäuscht, die mitgereisten Fans hatten mehr erwartet. Aber der Trainer hatte sich vor die Mannschaft gestellt, weil die Einstellung absolut in Ordnung war.“ Dennoch will Ali Sadik die schlechten Platzverhältnisse und die (falsche) Abseitsentscheidung des Schiedsrichters bei der Chance von Dennis Klein zum möglichen 2:0 nur bedingt als Entschuldigung gelten lassen. „Guten Kombinationsfußball ließ dieser Rasen jedenfalls kaum zu, das kam Groß-Bieberau sehr entgegen. Es ist uns halt nicht gelungen, nach der 1:0-Führung den zweiten Treffer draufzulegen. Das wäre der Knackpunkt gewesen. Wir sehen die Niederlage aber nicht als Katastrophe, denn dass auch der Tabellenletzte irgendwann einmal ein Heimspiel – ob nun mit Glück oder verdient – gewinnt, musste jedem klar sein. Punktemäßig sind wir zum Hinrundenabschluss auf Kurs, wir wollen die Klasse halten, und die Chancen stehen recht gut, dass es klappt.“ Für den übermorgigen Vergleich mit dem FCA erwartet der türkische Allroundspieler von seinem Team Einsatzwillen und Laufbereitschaft. „Wir haben ganz sicher das Zeug, um auch so einem Gegner das Leben schwer zu machen. Aber egal wie es ausgeht, wir wollen unseren Anhängern eine gute Leistung bieten.“ Rotationsprinzip der Bayern ist unmöglich Mittlerweile hat sich die Form des VfB normalisiert. Die Mannschaft von der Mainspitze spielt immer noch auf beachtlichem Niveau, aber sie ist eben kein Spitzenteam. Weil das die Ginsheimer Verantwortlichen, ausnahmslos Männer mit Realitätssinn, nur zu gut wissen, sind sie nicht mit vermessen hohen Ansprüchen in die Saison gestartet. „Wir spielen in unseren Heimspielen zurzeit am Limit“, sagte Trainer Holger Kurth jüngst nach dem 0:1 gegen Geinsheim – nach einer Niederlage also. Erfolgreicher war der VfB bislang auswärts. Und auf Gegners Platz dürfen Kurths Kicker am Sonntag (14.30 Uhr) wieder spielen, wenn sie beim allerdings favorisierten Ligadritten, DJK/SSG Darmstadt, gastieren. Der VfB-Trainer weist darauf hin, dass die personellen Alternativen im Kader „sehr begrenzt“ sind. Die Einsatzstatistik macht dies deutlich: Zwölf VfB-Fußballer haben mindestens zwölf von 15 möglichen Saisonspielen hinter sich; drei Akteure von ihnen (Bernd Fiedler, Domenico Lombardo und Torhüter Achim Groß) waren in allen Saisonpartien dabei. Das Rotationsprinzip, wie es beim FC Bayern München praktiziert wird, kann sich der VfB nicht leisten. Klar, dass ein personell derart dünn besetzter Kader nicht Woche für Woche seine Bestleistung bringen kann. Nun müssen die auf den siebten Tabellenrang gerutschten Ginsheimer aufpassen, ihre nach wie vor bemerkenswerte Position nicht zu verlieren. „Wir müssen zusehen“, sagt denn auch Holger Kurth, „dass wir in den letzten Spielen bis zur Winterpause noch ein paar Punkte sammeln.“ SV 07 muss Eintracht unter Druck setzen Genau diese Eintracht, mit ihrem Trainer Nenan Chamber, gastiert am Samstag (14.30 Uhr) in Geinsheim. Die Aufgabe für die Vonderschmitt-Elf scheint vordergründig nur schwer lösbar, immerhin steht die Eintracht mit fünf Zählern Vorsprung vor einer größeren Verfolgergruppe auf Rang zwei und wird damit zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt ihren Aufstiegsambitionen vollauf gerecht. Bei näherer Betrachtung allerdings stellt man fest, dass die Odenwäder seit geraumer Zeit Anfälligkeiten zeigen, besonders im Abwehrbereich. Die 1:5-Niederlage in Unter-Flockenbach war ebenso ernüchternd wie das 4:6 im Pokal beim TV Lampertheim. Deswegen wird es am Samstag wohl von entscheidender Bedeutung sein, dass es den Geinsheimern gelingt, den Gegner aus dem Odenwald unter Druck zu setzen. Schaffen sie dies, wachsen wohl auch die Chancen auf einen Heimsieg, auch wenn die Eintracht die spieltechnisch beste Mannschaft der Klasse stellt. „Das wird für meine Spieler eine richtige Herausforderung. Der Gegner hat viele gestandene Spieler in seinen Reihen. Ein Duell Jugend gegen Erfahrung erwarte ich, bei dem meine Mannschaft durchaus chancenreich ist, weil sie mit ihrer Alterstruktur und auch ohne die Häuptlinge Peter Riedl und Tim Kubik enorm homogen geblieben ist“, ist Vonderschmitt durchaus optimistisch. Personell ergibt sich für die Schwarz-Gelben nur eine kleine Entwarnung, Florian Auer könnte ins Mittelfeld zurückkehren – ein technisch versierter Spieler mit viel Spielwitz, der in den entscheidenden Situationen häufig das Richtige macht und der den tödlichen Pass spielen kann. Noch ein Spiel Sperre muss Spielgestalter Dominik Jung absitzen. Wie der junge Geinsheimer seinem Trainer versicherte, wurde er zu Unrecht vom Platz gestellt. Die beleidigenden Äußerungen seien von einem Gegenspieler gekommen. Weil David Rehn und Peter Riedl weiter fehlen, baut Vonderschmitt auf Timo Neumann und Marcel Berger im zentralen Mittelfeld. Dies tut der Trainer aber mit voller Überzeugung, denn beide haben sich spieltechnisch gesteigert. Sie liefern auch beim Erspielen von Torchancen immer wieder starke Ideen. Es gilt, die Chancen diesmal zu nutzen SV Geinsheim – Eintracht Wald-Michelbach (Samstag,
14.30 Uhr) Tvgg Lorsch – Viktoria Aschaffenburg II (Sonntag, 14.30
Uhr) Ehrgeiziger Spielverderber So tiefsinnig will Benjamin Pommer, derzeit die Nummer eins im Tor des Fußball-Gruppenligisten SV 07 Geinsheim , seine Rolle in seiner Mannschaft aber nicht begreifen. Der Achtzehnjährige, der im letzten B-Jugend Jahr, also in der Spielzeit 2005/2006, vom damaligen B-Junioren-Bundesligisten SV Darmstadt 98 nach Geinsheim gewechselt war, bekam vor einigen Wochen eine Einladung zur U 19-Auswahl des Hessischen Fußball-Verbandes. Vor zwei Wochen nahm Benjamin Pommer dann am 25. Heinz-Berninger-Turnier des Süddeutschen Fußball-Verbandes in Augsburg/Königsbrunn und Burgau teil. Dort bestritt er zwei von vier Begegnungen für Hessen. Lediglich zwei Gegentreffer musste der Geinsheimer Schlussmann hinnehmen, wobei er ein Gegentor durch Elfmeter kassierte. „Das war ein tolles Erlebnis. Als der Stadionsprecher meinen Namen neben den hochkarätigen Talenten der Fußball-Bundesligisten von der TSG Hoffenheim oder Eintracht Frankfurt nannte, begriff ich erst so richtig, welche Ehre es war, in dieser Hessenauswahl mit dabei sein zu dürfen“, so der Keeper. Benjamin Pommer, vor der Saison eigentlich für die A-Junioren der Geinsheimer in der Gruppenliga nominiert, konnte sein Glück kaum fassen, dass er als so genannter „Nobody“ plötzlich mit und gegen die Besten seines Jahrgangs gegen Bayern (0:1) und Baden (2:1) antreten durfte. „In unserem Hessenteam standen mit Mario Pokar von Eintracht Frankfurt und Sebastian Rode von den Offenbacher Kickers auch zwei Jugend-Nationalspieler“, informiert Pommer, der nicht der Einzige aus dem Fußballkreis Groß-Gerau im Aufgebot der U 19 war: Auch der Rüsselsheimer Kirubel Hailu, der mittlerweile für die Darmstädter Lilien stürmt, genoss die Wertschätzung des HFV, der einen zweiten Turnierrang feiern durfte. Pommer hat als A-Jugendlicher in dieser Saison seine Chance bei den Aktiven genutzt, als Stammtorhüter Bastian Treffinger in der dritten Begegnung einen Platzverweis quittierte und Pommer plötzlich ins kalte Wasser springen musste, dabei auch seine Mitspieler und vor allem seinen Trainer Axel Vonderschmitt von sich und seinen Qualitäten überzeugte. Seit diesem Zeitpunkt steht der ehemalige Treburer im Gehäuse des Gruppenligisten. „Ich war damals mächtig nervös, aber die aufmunternden Worte meiner Mitspieler und der große Vertrauensvorschuss meiner Trainer hat mich stark gemacht und alle Unsicherheit vergessen lassen“, erinnert sich der talentierte Schlussmann gerne an sein Debüt an jenen Spieltag, als seine Mannschaft auch mit seiner Unterstützung am Aschaffenburger Schönbusch gegen die Regionalliga-Reserve der Viktoria mit 4:0 gewann. Benjamin Pommer ist zwar erst 18 Jahre alt, durfte aber in den 13 Jahren, in denen er Fußball spielt, schon einiges erleben: Mit fünf Jahren begann er bei seinem Heimatverein TSV Trebur. Gleich in der ersten Saison bei den Bambinis stand er auch prompt einmal im Tor, als die TSV-Küken mit 21:0 gegen die Mädchen des SC Opel gewannen. Seine Position im Tor fand der Auswahlkeeper aber erst viel später: „In der D-Jugend, als ich vom Siebener- aufs Elferfeld kam, spielte ich regelmäßig im Tor. Drei Jahre später war ich als C-Jugendlicher schon im Tor der A-Jugend“, berichtet Benjamin Pommer über eine rasante Entwicklung, die ihn über einen Einsatz bei der U 21-Bezirksauswahl als Sechzehnjähriger schließlich zum SV Darmstadt 98 führte. Dort spielte er ein Jahr in der Junioren-Bundesliga, war aber der Belastung durch die Schule am Olympia-Stützpunkt „Karl-von-Weinberg-Schule (Frankfurt) und der hohen Trainingsintensität am Böllenfalltor noch nicht gewachsen. Deswegen suchte er im vergangenen Spieljahr einen neuen Verein und fand mit dem SV 07 Geinsheim, dessen A-Jugend damals in der Bezirksliga spielte, die richtige Mannschaft. Und mit Meikel Schönweitz auch den richtigen Trainer, wie Benjamin Pommer erklärt. Schönweitz, heute Trainer der hessischen U 19-Auswahl und damals Förderer von Pommer, hat ihn auch in den Kreis der Hessenauswahl geholt, wo sich der junge Geinsheimer auch prompt bewährte. Aber nicht nur Schönweitz erkannte Pommers Talent, auch Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt war schon am Geinsheimer Keeper interessiert. Seine Zukunft sieht der junge Geinsheimer aber weiter beim SV 07. Mit ihm will Pommer in den nächsten Jahren ehrgeizige Ziele erreichen und ist von der Altersstruktur und der Qualität der Spieler um Trainer Axel Vonderschmitt überzeugt. „Die Gruppenliga Darmstadt hat schon ein starkes Niveau. Meist stürmen da richtige Klasseleute auf dich zu, die einerseits meinen Respekt haben, denen ich aber andererseits gerne die Lust am Toreschießen mit meiner Leistung nehme. In diesen Augenblicken spielt für mich der Altersunterschied keine Rolle, da will ich sie einfach nur nicht an mir vorbeilassen. Da spiele ich gerne den Spielverderber“, verrät Benjamin Pommer seine Motivation.
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