(aus OE vom 26.2.04)
Gegenwind für Seckmauern
Fußball: Im Jahr eins nach dem Aufstieg in die Bezirksliga und dem achten Tabellenplatz diesmal Bangen um den Klassenerhalt

Nicht selten hat sich im Fußball gezeigt, dass den Aufsteigern aus der Vorsaison im zweiten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur höheren Spielklasse eine wesentlich schwierige Spielzeit ins Haus steht. Ganz besonders trifft dies in dieser Runde der Fußball-Bezirksliga Ost auf den FSV Groß-Zimmern und TSV Seckmauern zu.
Groß-Zimmern erreichte im vergangenen Jahr unter der Regie von Spielertrainer Hubert Trautmann auf Anhieb den sechsten Tabellenplatz, der Odenwälder A-Liga-Meister schaffte immerhin mit fünf Zählern Vorsprung auf Viktoria Kleestadt den Sprung auf den achten Rang mit der stattlichen Ausbeute von 48 Punkten.

Damit war für die TSV-Verantwortlichen im Vorfeld der Saison 2003/2004 das sportliche Ziel praktisch festgelegt: Bestätigung der im Aufstiegsjahr gezeigten Leistungen. Eine durchaus realistische Prognose, da kein Abgang eines Leistungsträgers zu verzeichnen war. Und dennoch wurde der Klub an der Grenze zu Bayern mit Beginn der Winterpause recht unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Nur zwei magere Pünktchen trennen den TSV Seckmauern vom Abstiegs-Relegationsplatz. Den Verantwortlichen des Vereins ist klar, dass den TSV-Kickern im Restprogramm der Saison eine harte Bewährungsprobe bevorsteht. Die Hauptursache dafür, dass Seckmauern mit dem elften Rang in die Winterpause ging, lag zweifellos an der zu schwachen Heimbilanz: Neun Zähler aus acht Begegnungen stellen für die Ansprüche dieser Liga eine ungenügende Basis dar. Nur gegen Schlusslicht Richen (3:0) und gegen den SV Münster (2:1) reichte es zu dreifachen Punktgewinnen. Im Vergleich mit der Reserve von Viktoria Aschaffenburg brachten die die Seckmaurer sogar das Kunststück fertig, einen 4:0-Pausenvorsprung trotz zahlenmäßiger Überlegenheit noch aus der Hand zu geben. Diese Partie scheint fast spiegelbildlich für den Saisonverlauf des TSV zu sein, dem es zu selten gelang, nach überlegen geführten Begegnungen den Platz auch als Sieger zu verlassen.

Nur beim 0:4 gegen die Reserve des Oberligisten Germania Ober-Roden traf der TSV Seckmauern auf einen in allen Belangen überlegenen Kontrahenten. Mit etwas mehr Glück hätte für das Team um Spielertrainer Ingo Singer eine günstigere Bilanz heraus springen können.

Den signifikanten Unterschied zur abgelaufenen Runde stellt allerdings die Tatsache dar, dass den Speckmaurern mit dem 3:2 in Kleestadt nur ein einziger Auswärtssieg gelungen war. Zwar lesen sich vier Remis in der Bilanz nicht schlecht, bringen aber in der Tabelle keinen entscheidenden Schritt nach oben.

Große Bedeutung im Kampf um den Klassenverbleib wird für den TSV Seckmauern dem besseren Ausnutzen der Torchancen zukommen. Die Defensivabteilung um Libero Jürgen Stier liegt bei 35 Gegentreffern im Vergleich mit den anderen Teams aus der gefährdeten Zone durchaus im grünen Bereich. Von diesem Standpunkt aus betrachtet sollte der TSV Seckmauern in der Lage sein, sich den Ligaverbleib aus eigener Kraft sichern zu können. Dies um so mehr, da Ingo Singer aufgrund von Bänderproblemen seiner Mannschaft fast über die gesamte Vorrunde nicht zur Verfügung stand und somit die treibende Kraft im Seckmaurer Mittelfeld fehlte. Doch Singer hat seine Verletzung mittlerweile überstanden und kann seiner Mannschaft im Abstiegskampf die nötigen Impulse geben.

In der Bezirksliga-Torschützenliste belegt Markus Krejtscha gemeinsam mit Jochen Ries (FV Eppertshausen), Mohammed Mrabet Hotti (TV Nieder-Klingen) und Jörg Dieckmann (KSV Reichelsheim) den dritten Platz.

rio
26.2.2004