Wie jedes Jahr nach Ablauf einer Fußballrunde beginnt in den meisten Amateurvereinen das allgemeine Stühle rücken, sprich: die Spielerwechsel-Periode steht an. Bis zum Stichtag 30. Juni können Amateure den Verein wechseln und sind für ihren neuen Verein ab 1. Juli spielberechtigt. In der Vergangenheit hielten sich beim TSV Seckmauern solche Wechsel in Grenzen, die Spieler-Fluktuation war eher niedrig. Das ist in diesem Jahr anders. Bis dato stehen vier Abgänge fest:

-    Benni Canbolat (Spielertrainer KSG Vielbrunn)
-    Christian Stapp (Co-Trainer FC Rimhorn)
-    Taylan Okutun (Spielertrainer SG Breitendiel)
-    Tino Aulbach (FSV Obernau)

Gemeinsam ist den vier Spielern, dass sie nicht nur sympathische Mitmenschen sind, sondern auch allesamt als gute Fußballer gelten, die eine schwer zu schließende Lücke im Kader des TSV Seckmauern hinterlassen werden.

Benjamin Canbolat, der ältere der beiden Canbolat-Brüder, begann in Seckmauern mit dem Fußballspielen. Schon früh erkannte man, dass Benni über sehr viel Talent verfügt. 1997 wechselte er als C-Jugendlicher deshalb zu Viktoria Aschaffenburg und zwei Jahre später zum SV Erlenbach, um sich dort mit höherklassigen Mannschaften zu messen. Als Seckmauern im Jahr 2002 wieder mal den Sprung in die Bezirksliga schaffte (= die heutige Kreisoberliga), wechselte Benni zu seinem Stammverein zurück. Viele Seckmäuerer Fans, die bis dahin kaum Notiz von dem jungen Schlaks genommen hatten, erlebten dann in den folgenden Jahren einen Akteur, der eleganten, dynamischen Fußball auf hohem Niveau spielen konnte. Benni schaffte es sofort, Stammspieler in Seckmauern´s erster Mannschaft zu werden, sowohl in der Bezirksoberliga als auch in den beiden Jahren der Gruppenligazugehörigkeit. Und das, obwohl er öfters wegen langwierigen Verletzungen zurückgeworfen wurde. Besonders schlimm trafen ihn seine massive Rückenprobleme. Hier dauerte die Genesung nicht Tage oder Wochen, sondern oft Monate. Trotzdem kämpfte er sich immer wieder zurück in die Mannschaft: war er fit, war er auch für die erste Elf  gesetzt.

Als einer von wenigen Seckmäurer Eigengewächsen wagt Benni Canbolat nun den nächsten Schritt: er möchte Fußballtrainer werden. Er machte seinen C-Trainerschein, half auch in der Fußballschule seines jetzigen Trainers Holger Strothmann als NFS-Coach aus. Schon letztes Jahr erhielt er ein Angebot von Bayern Alzenau als A-Jugendtrainer. Das ehrte ihn zwar, die Offerte kam aber noch zu früh. In der abgelaufenen Saison trainierte er die B-Jugend des TSV Seckmauern. Der 26jährige Vollblutfußballer, der in Alsbach in einer Discount-Filiale als Marktleiter tätig ist, wird nun seine erste „richtige“, bezahlte Trainertätigkeit aufnehmen: die KSG Vielbrunn verpflichtete ihn für die kommende Runde als Spielertrainer.
Der TSV wünscht ihm für die Zukunft alles Gute. Danke für neun Jahre TSV Seckmauern und viel Erfolg mit der neuen Mannschaft.

Christian Stapp startete in seinem Heimatort Lützel-Wiebelsbach seine ersten Versuche mit dem runden Leder, wechselte im B-Jugendalter dann zum FC Rimhorn. Dort schaffte er nach der A-Jugend problemlos den Übergang in die Seniorenmannschaft. Christian entwickelte sich, trotz seiner Jugend,  gleich in seinem ersten Jahr schnell zu einem Führungsspieler. Nachdem er mit dem FC in seinem zweiten Jahr als Aktiver leider in die B-Liga absteigen musste (2005), wechselte Christian zum TSV Seckmauern. Dort erwarb er sich dann den Ruf als ruhiger, zuverlässiger und kompromissloser Abwehrspieler, ganz im Gegensatz zu seinem bekannten Vater (Dieter Stapp), der in seiner aktiven Zeit das Fußballspiel eher "lautstark lebte". Am Aufstieg der Mannschaft in die Gruppenliga zwei Jahre später hatte Christian, der sich auch als gefährlicher Straf- und Freistoßspezialist einen Namen machte, maßgeblichen Anteil.

Der 31jährige Werkzeugmacher wohnt seit November 2010 mit seiner Familie im selbst erbauten Haus in Seckmauern. Der Wechsel nach Rimhorn, zu seinem "Herzensverein", ist ihm nach sechs Jahren Seckmauern nicht leichtgefallen. In Rimhorn wird er als Co-Trainer tätig sein und der Mannschaft helfen, eine Zittersaison, wie es die letzte war, zu vermeiden.
Auch für dich, lieber Christian, alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg mit deiner neuen Mannschaft.


Tino Aulbach kam zur Winterpause 2009/10 als junger Spieler vom SV Erlenbach nach Seckmauern. Der TSV war gerade aus der Gruppenliga abgestiegen, stand nach gutem Saisonstart aber wieder in der hinteren Tabellenhälfte. Man setzte einige Hoffnungen in den talentierten Spieler mit dem starken linken Fuß. In vielen Spielen zeigte Tino dann auch, was er zu leisten imstande ist und wie wertvoll er für die Mannschaft sein konnte - wenn er denn 100%ig fit war. Leider hatte er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, die ihm zu schaffen machten und daran hinderten, sich beim TSV einen sicheren Stammplatz zu erkämpfen. Für einen fußballbesessenen Spieler wie Tino war das natürlich eine unbefriedigende Situation. Hinzu kam, dass Trainer Strothmann im letzten Drittel der vergangenen Saison offenbar seine Wunschformation gefunden hatte - ohne Tino. Durch teilweise überragende Leistungen in der „Zwoten“ konnte Tino dennoch beweisen, dass man jederzeit mit ihm planen konnte. Zumindest einen Erfolg konnte der introvertierte Spieler trotz allem für sich verbuchen: er war bei der Erfolgsgeschichte der Reserve dabei und half mit, dass diese im nächsten Jahr in der höchsten Liga des Odenwaldkreises, in der A-Liga, spielen darf.

Seckmauern weiß, was es an diesem Spieler verliert, viele bedauern deshalb auch seinen Weggang. Der in Großwallstadt wohnende Tino wechselt nach Obernau (Kreisklasse AB), zu dem Verein, bei dem er schon während seiner Jugendzeit von der D- bis B-Jugend kickte.
Viel Erfolg in Obernau, Tino. Man sieht sich. Die Türen in Seckmauern stehen dir immer offen.

Taylan Okutun, ein im Raum Aschaffenburg/Miltenberg beliebter, anerkannter Spieler und Sportsmann wird auch dem TSV  auf Grund dessen sympathischer Art und Weise ebenfalls in guter Erinnerung bleiben. Der 35jährige Taylan kam zu Beginn der abgelaufenen Saison nach Seckmauern und wechselt nun als Spielertrainer zur SG Breitendiel, die in die A-Klasse Aschaffenburg abgestiegen ist.
Alles Gute und viel Erfolg bei der neuen Mannschaft wünscht dir dabei der TSV Seckmauern. Du bist in Seckmauern stets willkommen.