(aus fupa.net vom 9.7.16)
"Tiefer stapeln als Platz fünf brauchen wir nicht"
Neuer Walldorf-Trainer Max Martin mit hohen Ambitionen / 13 von 27 Spielern mit RWW-Vergangenheit

Sechzigsten Geburtstag feierte Reinhold Engel kürzlich. Das hielt den Torwarttrainer des SV Rot-Weiß aber nicht davon ab, bei der Präsentation der Walldorfer Fußballmannschaften dabei zu sein. Welchen seinem Aufgabenbereich entsprechenden Geburtstagswunsch hat Engel wohl? Klubvorsitzender Manfred Knacker, der bei besagtem „Tag der offenen Tür“ kurze Interviews führte, hat da eine Vermutung: Dass die Torhüter der Rot-Weißen jedes Spiel ohne Gegentor überstehen. „Wenn wir immer zu Null spielen“, bestätigte Engel dem präsidialen Fragesteller schmunzelnd, „dann haben wir die Garantie, dass wir den Aufstieg schaffen“.

 

Der neue Trainer des Vorjahressechsten, Max Martin, lässt in der Tat einen gewissen Ehrgeiz beim Saisonziel erkennen. „Tiefer stapeln als Platz fünf brauchen wir nicht“, sagte der 34 Jahre alte B-Lizenz-Inhaber, der den FC Viktoria Urberach in der vergangenen Saison zur Verbandsliga-Meisterschaft geführt hat. Sein Wechsel nach Walldorf bedeutet für Martin eine Rückkehr: Auf seiner ersten Trainerstation hat er von 2011 bis 2013 die Hessenliga-B-Junioren des SV Rot-Weiß trainiert.

 

Auch wenn er mit hohen Ambitionen an die Okrifteler Straße zurückgekehrt ist: Vor dem Hintergrund eines personellen Umbruchs – zwölf Abgängen stehen 19 Zugänge gegenüber – warnt Martin vor allzu hohen Erwartungen: „Wir müssen erstmal zusehen, dass wir eine Mannschaft werden.“ Deshalb gehe es in der sechswöchigen Saisonvorbereitung, die am 26. Juni begonnen hat, neben den konditionellen Grundlagen vor allem um spieltaktische Belange. Bis die RWW-Fußballer alle Abläufe verinnerlicht hätten, die er, Martin, von ihnen erwarte, werde noch einige Zeit vergehen. „So richtig in Fahrt werden wir wahrscheinlich erst nach der zweiten Vorbereitungsphase im Winter kommen“, sagte der Trainer.
Bis dahin sollte die Mannschaft nicht allzu viele Punkte vergeben. Auf dass es den Rot-Weißen gelinge, an den Spitzenteams dranzubleiben, um dann nach der Winterpause anzugreifen.

 

Bei der Zusammenstellung des Kaders war es Max Martin wichtig, Verstärkungen für Schlüsselpositionen zu gewinnen. „Das ist uns definitiv in der Offensive gelungen“, sagt der Trainer. Als Beispiele nennt er Dominik Lewis, in der vergangenen Saison mit 19 Treffern erfolgreichster Schütze von Viktoria Urberach, und den ebenfalls aus der Verbandsliga Süd gekommenen Mario Gotta (TS Ober-Roden/zwölf Treffer).

 

Mit einem Altersdurchschnitt von 23 Jahren leitet Martin eine junge Mannschaft an. Allein sechs Spieler sind von den eigenen A-Junioren aufgerückt. Zudem sind Fußballer zurückgekehrt, die in der RWW-Jugend gespielt haben – der aus Urberach gekommene Nico Struwe beispielsweise. Insgesamt 13 der 27 Spieler haben eine Vergangenheit in der Rot-Weiß-Jugend.

Um professionell mit den ihm anvertrauten Amateurfußballern arbeiten zu können, hat Max Martin einen Trainer- und Betreuerstab um sich geschart. Das Team ums Team besteht aus Co-Trainer Björn Kräupl und Athletiktrainer Johan Heidemann, die Martin aus Urberach mitgebracht hat. Heidemann war schon Martins Assistenzcoach in seiner Zeit als Walldorfer B-Jugend-Trainer.

Aus dem vorherigen Stab übernommen wurde Marco Lohr, der als weiterer Athletiktrainer wirkt, sowie Torwarttrainer Reinhold Engel, Teammanager Rolf Melk und Physiotherapeutin Larissa Schmelz. Das Übungsleiterteam ermöglicht es Martin, den 27-Mann-Kader in Kleingruppen aufzuteilen, um so gezielt und individuell mit den Spielern zu arbeiten. Und, was Martin als besonderen Luxus wertschätzt: Sein Vorgänger im Traineramt, Kures Massali, bleibt Sportkoordinator der Fußballabteilung. Diese umfassende personelle Struktur findet Martin geradezu „sensationell“.

 

Der Kader

Tor: Jan Luca Oechler (eigene Jugend), Can Yüksel (SSV Raunheim), Michael Halt.

Abwehr: Julian Cichutek (TSG Neu-Isenburg), Marco dos Santos Ippolito (Viktoria Kelsterbach), Klei Maxhuni (FC Bayern Alzenau), Ömer Apakhan, Simon Mader, Paul Pfeffer, Efkan Yildiz.

Mittelfeld: Daniel Beck, Paolo Cavallo, Jan Deumlich (alle FC Viktoria Urberach), Ilias Benazza, Eren Duban, Veli Kaan Duvan (alle eigene Jugend), Onur Inan (SG Arheilgen), Bugrahan Özcelik (VfR Rüsselsheim), Firat Samed Uzun (SKV Rot-Weiß Darmstadt), Kostas Dukas, Milad Kazemi, Patrick Stanczak.

Angriff: Mario Gotta (TS Ober-Roden), Dominik Lewis, Nico Struwe (beide FC Viktoria Urberach), Veli Tanis (eigene Jugend).

Abgänge

Marvin Wagner (VfB Ginsheim), Innocenzo Bongiorno, Kai Becker (beide Alemannia Königstädten), Daniele Campailla (SKV Mörfelden), Dennis Herrmann (VfR Groß-Gerau), Kamil Mitka (SV 07 Nauheim), Manuel Do Vale (TSG Wixhausen), Johannes Pfeffer (tritt etwas kürzer, bleibt aber im Verein), Besim Reka (RSV Germania Pfungstadt), Riccardo Schuhmann (TSG Hechtsheim), Muharrem Reka, Samet Demir (beide Ziel unbekannt).