Über den Trainerwechsel zu Saisonende wurde in den vergangenen Wochen und Monaten viel geredet und diskutiert, auch über meine Person. Allerdings war und ist es überwiegend einseitig, unzutreffend und zum Teil auch unseriös, wie die Vorstandschaft des TSV das Geschehene darstellte. Daher denke ich ist es mein Recht, hier einige Fakten richtig zu stellen, eine Bewertung dazu überlasse ich dem neutralen Betrachter.
Der von der Vorstandschaft sowie des Abteilungsleiters vorgetragene Trennungsgrund, dass ich mich nicht zu einem Verbleib hätte entscheiden können ist nicht korrekt.
Fakt ist, dass ich in der Saison 2012/13, also seit einem Jahr ohne gültige Trainervereinbarung beim TSV tätig war und dass meine Wünsche nach einer für beide Seiten akzeptablen Vereinbarung, die ich bereits beim Testspiel in Stockstadt im Juli 2012 Michael Hartmann übergab, in den Folgemonaten von der Vorstandschaft schlicht und einfach ignoriert wurden.
Am 30.11.2012, also nach fünf Monaten ohne Antwort bekam ich nach einer Spielersitzung vom 1.Vorsitzenden Raitz ein klares und unmissverständliches "Nein" zu meinen eingereichten Vorschlägen.
Allerdings wurde von Seiten des Vorstandes auch nie ein Alternativvorschlag unterbreitet, geschweige denn, der Wunsch auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit geäußert.
Richtig ist, dass ich mir daraufhin eine Bedenkzeit bis zum 31.01.2013 erbeten habe, um zum einen die Spielergespräche zu führen, die meines Erachtens in Bezug auf die Kaderplanung für die neue Saison und für eine Entscheidungsfindung bezüglich eines weiteren Engagements unerlässlich sind und zum anderen, um mir persönlich zu überlegen, ob eine weitere vertragslose Saison ohne jegliche wirtschaftliche Sicherheit im Trainerdasein beim TSV Seckmauern für mich in Frage kommt.
Am 16.01.2013 erhielt ich einen Anruf vom Abteilungsleiter Hartmann mit der Aufforderung, mich am 18.01.2013 im Sportheim einzufinden. Am 17.01.2013 erfuhr ich dann von meinem damaligen Co-Trainer Jens Billinger, dass der damalige Trainer des VFL Mönchberg, Michael Fecher am 13.01.2013 zugesagt hatte, das Traineramt zur neuen Saison zu übernehmen. Da auch unter Trainern ein reger Austausch stattfindet, blieb es mir auch nicht verborgen, dass bereits im Dezember 2012 durch den Abteilungsleiter diverse Trainerkollegen kontaktiert wurden.
In Bezug auf die geschilderten zeitlichen Abläufe und in Anbetracht der Tatsache, dass ich in den letzten Jahren die an mich gestellten Anforderungen mehr als gerecht wurde, hätte ich mir seitens des neuen Vorstandes etwas mehr Wertschätzung und Loyalität erhofft.
Natürlich habe ich auch die Erstfassung des Internetberichtes auf der TSV Homepage gelesen. Auch wenn dieser Bericht im Nachhinein von Herrn Raitz zensiert und von der Startseite genommen wurde, hat der Verfasser einige Inhalte auf den Punkt gebracht. Die nachträgliche Zensur spiegelt die fehlende Kritikfähigkeit der Verantwortlichen deutlich wieder und bedarf keiner weiteren Erläuterungen.
Das große Problem im Trainergeschäft wird immer die persönliche Innovation von Vorständen im sportlichen Bereich sein. Die Konstellation derzeit in Seckmauern ist hierbei außergewöhnlich, wenn man bedenkt, dass die Söhne des 1. & 3. Vorstands sowie der langjährige 1a Torwart diesem Gremium angehören. Gerade durch die Neubesetzung des TSV Vorstands nach Abtreten des 1. Vorsitzenden Jürgen Reichel
sorgte letztendlich dafür, dass die letzten 6 Monate als Trainer des TSV Seckmauern die schwierigsten meiner langjährigen Trainertätigkeit waren.
Als unwürdig empfinde ich die Tatsache, dass bis zum heutigen Zeitpunkt mir in keinster Weise die Entscheidung des Vorstandes zum Thema Trainerwechsel persönlich übermittelt worden ist und mein Kenntnisstand immer noch aus dem Gespräch mit meinem Co-Trainer vom 16.01.2013 beruhen.
Aus diesem Grund kam für mich eine offizielle Verabschiedung beim letzten Spieltag gegen Georgenhausen auch nicht in Frage da ich dies als Heuchelei empfunden hätte.
Gratulieren muss ich der Mannschaft der 1b und 1a für ihr vorbildliches Auftreten und für die hervorragenden Leistungen gerade nach der schwierigen Phase des Umbruches vor knapp 2 Jahren. Erwähnenswert sicherlich die Integration von Benny Wüst in seinem ersten Jahr und mit einer Top Trainingsbeteiligung von über 90% und 13 Torvorlagen sowie auch die eindrucksvollen 34 Tore von Robin Breunig in 30 Pflichtspielen. Ich denke sportlich haben wir aufgrund der Personalsituation sowie der etwas ernüchternden Trainingsteilnahme einiger Leistungsträger das Optimum in dieser Saison erreicht wobei im Vergleich zur letzten Runde uns eine Steigerung in vielen Bereichen gelungen ist. Von daher können wir alles im allen von einer erfolgreichen Saison für beide Teams sprechen. Querulanten gibt es in jeder Mannschaft, deshalb sehe ich das Verhalten des einen oder anderen Spielers nicht so kritisch, da sportliche Entscheidungsträger immer Entscheidungen treffen, die nicht immer auf Gegenliebe stoßen.
Natürlich übergebe ich, auch wenn dieser Satz von Herrn Raitz gestrichen wurde, meinem Nachfolger eine intakte, taktisch gut ausgebildete Mannschaft mit großem Entwicklungspotenzial, wie auch nach meinem ersten Engagement beim TSV. Dafür habe ich mit meinem Team und den Betreuern auch in den letzten Jahren hart daran gearbeitet.
Ich bedanke mich hiermit bei meinen Spielern für die vielen tollen Momente während meiner Trainerzeit beim TSV. Meinem Betreuerstab und Co-Trainer danke ich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, auch wenn es nicht immer einfach mit mir war und den Fans, die immer zu mir gestanden haben für freundlichen Worte und ihre Unterstützung. Meinem Nachfolger Michael Fecher wünsche ich ein glückliches Händchen und viel Erfolg und der Vorstandschaft etwas mehr Identität in Ihren künftigen Entscheidungen.