zum Vergrößern Bild anklickenDie Festlichkeiten zum 100jährigen Bestehen des TSV Seckmauern beginnen. Den Anfang macht eine

Akademische Feier
Sa 24. März 2012 20 Uhr
Steinbachtalhalle Seckmauern


Hierzu sind alle Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins recht herzlich eingeladen.

Der Vorstand

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(aus main-echo.de)
Turner gaben den Steilpass für die Kicker
TSV Seckmauern: Verein feiert 100-jähriges Jubiläum - Nach dem Krieg die Fußballschuhe ausgepackt - Wichtiger Gesellschaftsfaktor in der Gemeinde

Es war am 26. Juni 1912, als 21 Männer im Gasthaus Zum grünen Baum den Turnverein »Einigkeit« gegründet haben. Die beiden Dorfschullehrer standen dem achtköpfigen Vorstand vor. Lehrer Pfeiffer wurde Vorsitzender, Lehrer Göbel sein Stellvertreter.
Drei Gesangvereine gab es zu dieser Zeit in Seckmauern, »Einigkeit«, Liederkranz« und »Vorwärts«, jetzt hielt auch der Sport Einzug. Turnen und Leichtathletik - damit hielten sich die Männer fit. Mit der Namensgebung knüpfte der junge Verein an den Gesangverein »Einigkeit« an, um zu demonstrieren, wie man sich im damaligen Kaiserreich der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Im Dorf wurde der Neuling gut aufgenommen, erste »Musterriegen« wurden gegründet. Bereits 1914 nahmen die Seckmaurer Turner erfolgreich an überregionalen Gauturnfesten teil. Die Schrecken des Ersten Weltkriegs konnten die Entwicklung des Vereins nur bremsen. 1930 war das Geburtsjahr der ersten Jugendturnriege. Neben dem Turnen war der Fünfkampf beliebt; der Wettkampf umfasste Langlauf, Kurzlauf, Weitsprung, Kugelwerfen und Hochsprung. Trainiert und geturnt wurde im Freien. In vielen freiwilligen Arbeitsstunden richteten die Mitglieder einen Übungsplatz ein.
Ein Ende fand die sportlich und gesellschaftlich gute Entwicklung des Vereins durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten. Der Turnverein »Einigkeit« teilte damit das Schicksal fast aller deutschen Vereine. Am 27. Mai 1933 wurden die Vereinsstrukturen aufgelöst und der Verein direkt dem Nazi-Regime unterstellt.

Anfänge eines Volkssportes
Nach dem Krieg, 1945, wurde der Verein von den Alliierten aufgelöst; nur zwei Jahre später, also noch in der schwersten Nachkriegszeit, knüpfte man in Seckmauern wieder an die erfolgreichen Zeiten an und reaktivierte den Verein unter dem Namen Turn- und Sportverein Seckmauern.
Mit der Neugründung nahmen auch neue Sportarten ihren Anfang. Wie zukunftsweisend es damals war, 1949 die Fußballabteilung zu gründen, war noch nicht abzusehen, obgleich sich Fußball bereits als Volkssportart durchzusetzen begann.
Bereits ein Jahr später verhandelte der TSV mit dem Besitzer des Hofgutes Wörth über eine Wiese zwischen Seckmauern und Wörth; der erste Fußballplatz entstand. Sogar Punktspiele wurden auf dem neuen Platz ausgetragen, dessen Standort dafür verantwortlich war, dass der TSV in der bayerischen C-Liga kickte. Wie die Turner bewiesen die Fußballer Sportgeist; die ersten Siege ließen nicht lange auf sich warten.

Vom WM-Erfolg profitiert
Als Deutschland mit dem »Wunder von Bern« 1954 Fußballweltmeister wurde, legte auch das Kicken in Seckmauern kräftig an Faszinationskraft zu. 1958 errang der TSV Seckmauern in der hessischen B-Klasse die erste Meisterschaft. Deutlich wurde der gestiegene Bekanntheitsgrad des Vereins bei der 50-Jahr-Feier 1962, als Gäste aus Nah und Fern dem großem Sportfest beiwohnten. Die Erfolge der Turnabteilung waren weiterhin beachtlich, insbesondere Turnwart Leo Herbert erhielt in den Sechziger Jahren aus der Bevölkerung viel Zuspruch. Geduld mussten die Fußballer allerdings mit ihrem Wunsch nach eigenem Sportplatz üben.
Gemeinsam mit dem Kultur- und Sportverein (KSV) Haingrund angestellte Überlegungen, zwischen den beiden Dörfern einen Platz zu bauen, blieben Theorie. Die Freundschaft der beiden Vereine zeigt sich heute in der Jugendspielgemeinschaft.
Als die TSV-Kicker von der A-Klasse bis in die C-Klasse abgestiegen waren, trafen der damaligen Vorsitzende Willi Beck (im Amt von 1968 bis 1976 und 1982 bis 1983) und der Fußballabteilungsleiter Herbert Verst eine zukunftsträchtige Entscheidung: Ausgebildete Trainer wurden engagiert. Mit Erfolg: 1969 wurde der TSV überlegen Meister der C-Klasse.

Turnen im Abschwung
Gleichzeitig verbesserte der Verein die Trainingssituation; ein Übungsplatz wurde hinter dem Vereinsheim errichtet. 1972 wurde der TSV zum dritten Mal Meister in der B-Klasse. Fußball gewann an Zuspruch, »dünner« wurde es hingegen in der Turnerriege. Nach vielen Jahren ehrenamtlichen Wirkens wurde 1976 Turnwart Leo Herbert geehrt und verabschiedet. Heute umfasst die Turnabteilung Damengymnastik, Kinderturnen und die Hobbysportgruppe.
Endlich konnte auch der lang ersehnte Sportplatzbau in Angriff genommen werden. In Richtung Wörth wurde er am Vereinsheim errichtet und im Jahr 1988 seiner Bestimmung übergeben.
Die Erfolge der Fußballer waren in den Folgejahren von Fort- wie Rückschritten geprägt. Die erste Mannschaft errang 2002 die A-KlassenMeisterschaft. Den bislang größten Erfolg konnte der TSV 2007 erzielen: er wurde Meister in der Bezirksliga Darmstadt-Ost. 2011 schaffte die zweite Mannschaft den Aufstieg in die Kreisliga Odenwald; heute kicken beide Mannschaften in den beiden höchsten Ligen des Kreises. In den vergangenen zwei Jahren wurde der alte Tenneplatz zum Kunstrasenplatz umgebaut, der insbesondere für das Jugendtraining genutzt wird. Neben öffentlichen Fördermitteln, einer enormen Arbeitseigenleistung hatte die große Spendenbereitschaft in der Bevölkerung diesen Platz möglich gemacht. Neben dem Fußball bietet der Verein Judo und Kickboxen: Letztere Sportart brachte dem Verein mehrmals deutsche Meistertitel ein.

Ehrenamt groß geschrieben
Bis zu 300 Helfer stehen hinter den Vereinsveranstaltungen. Die Arbeiten reichen dabei vom Sportheimdienst bis zur Organisation des »Forellenturniers« oder Faschingsumzugs, den der TSV bereits seit 40 Jahren ausrichtet. Heute hat der TSV fast 700 Mitglieder. »Wir fühlen uns der Vergangenheit wie einer aktiven Zukunft verbunden«, unterstreicht Jürgen Reichel, seit vier Jahren nach Unterbrechung zum zweiten Mal Vorsitzender des TSV.
Gabriele Lermann


Programm: Jubiläumsjahr 100 Jahre TSV Seckmauern
Die akademische Feier zum Jubiläumsjahr findet am Samstag, 24. März, um 20 Uhr in der Steinbachtalhalle statt.

Am Donnerstag, 17. Mai, sowie am Sonntag, 10. Juni, findet ein überregionales Jugendturnier mit Mannschaften von Borussia Mönchengladbach, Kickers Offenbach und FSV Frankfurt jeweils von 9.30 bis 17.30 Uhr statt.

Im Juli folgt von Montag, 23. Juli, bis Sonntag, 29. Juli, das Wochenturnier (Forellen-Turnier) mit Einlagespiel gegen Viktoria Aschaffenburg. Jugend und Junggebliebene feiern bei der Hawaii-Party auf dem Festplatz am Freitag, 24. August, ab 20 Uhr.
Dem schließt sich am Samstag, 25. August, unter dem Motto »Mein Verein kann« ein Bunter Abend ab 18 Uhr auf dem Festplatz mit anschließendem Tanz mit der Kapelle Barney Jackson an. Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahr wird der Festumzug am Sonntag, 24. August, sein; ab 14 Uhr bahnt sich die Vereinsgeschichte, dargestellt mit Hilfe von Motivgruppen und -fahrzeugen, ihren Weg durch Seckmauern. (ler)

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