(aus echo-online,de vom 13.7.24)

1. FC Rimhorn: Der Weg führt stetig nach oben

Der Odenwälder Fußball-Kreisoberligist hat eine gute Saison gespielt und setzt weiter auf seinen Spielertrainer Dane Tarhan.

 

Lützelbach. Am Ende war es Platz acht in der Fußballkreisoberliga Dieburg/Odenwald für den 1. FC Rimhorn. Eine gute Saison für den kleinen Club aus dem Lützelbacher Ortsteil. „Wir haben eine solide, ordentliche Saison gespielt“, sagt auch Rimhorns Sportlicher Leiter, Sebastian Saufhaus. Dass man in der ersten komplett gespielten Saison nach der Corona-Pandemie mit dem Abstieg nichts zu tun hatte, ist durchaus ein Erfolg für die Odenwälder, die seit Jahren eine starke Entwicklung genommen haben und sich stetig nach oben verbessert haben.

 

Viel Improvisation gefragt
Nun also in der Kreisoberliga, in der man insgesamt 53 Punkte sammeln konnte. Dabei half fraglos auch die extreme mannschaftliche Geschlossenheit, die den Club seit Jahren auszeichnet. Eine bessere Platzierung verhinderte allerdings die teils doch arg wackelige Defensive. 79 Gegentreffer hatten die Rimhorner in der vergangenen Saison kassiert – viel zu viel für den Sportlichen Leiter: „Das war schon teilweise vogelwild, da müssen wir uns deutlich stabilisieren.“ Allerdings habe man häufig auch auf große Teile der kompletten Abwehrkette inklusive Torhüter verzichten müssen und war zum Improvisieren gezwungen.

 

„Mittelfristig ist dann schon die Planung, dass wir uns in der Liga etablieren“, sagt Saufhaus. Vielleicht irgendwann auch mehr? „Das eine schließt das andere ja nicht aus“, so der Funktionär, schiebt aber sofort nach: „Unter die ersten Fünf gehören wir nicht, aber eine ähnliche Platzierung wie in der abgelaufenen Saison streben wir schon an.“

Trotzdem ist die Entwicklung der Lützelbacher in der jüngeren Zukunft beachtlich, die sich Schritt für Schritt aus der B-Klasse in die Kreisoberliga hochgearbeitet haben. Dafür steht vor allem ein Name: Dane Tarhan. Der Spielertrainer geht mittlerweile in sein siebtes Jahr in Rimhorn und hat erst kürzlich erneut für zwei Jahre verlängert. „Dane ist ein absoluter Gewinn für uns“, lobt Saufhaus den 30-Jährigen, der zu Beginn der Saison 2017/18 vom TSV Seckmauern kam. „Mit ihm ist der Verein aufgeblüht, auch, weil er wesentlich mehr tut, als ein Trainer eigentlich tun müsste.“

 

Dabei ist man ist sich durchaus der Tatsache bewusst, in der Region nur ein kleiner Verein zu sein, der zudem aufgrund seiner zwar malerischen, aber räumlich beengten Lage mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat. Eine Jugendmannschaft fehlt komplett, daher muss man kreative Lösungen suchen, um sich attraktiv für neue Spieler zu machen. So wurden unter anderem die Kabinen modernisiert und eine mobile Sauna angeschafft. Auch wurde das Team von einem Sponsor neu eingekleidet.

 

Sicher, alles nur Kleinigkeiten, dafür aber mit Signalwirkung. Abgänge hat der Club, bis auf Benjamin Bertholdt (SG Bad König/Zell) und Kenan Kuru (SV Hummetroth), keine zu verzeichnen. Dafür haben sich insgesamt neun neue Akteure dem Team angeschlossen. Unter anderem kommen Adrian Kaffenberger und Berkay Istek vom SV Lützel-Wiebelsbach, aus dem bayerischen Raum ergänzen Rene Reinhardt (in der Winterpause) und Marco Zöller den Kader. Zudem soll noch ein Torhüter kommen. „Dann sind wir aber gut aufgestellt“, findet Saufhaus und blickt zuversichtlich in die neue Saison. „Wir haben viel liegenlassen, das muss man schon sagen. Außer Hummetroth war eigentlich keine Mannschaft dabei, die in zwei Spielen klar besser war als wir.“

 

Das macht Mut. Und mit etwas weniger Pech steht im kommenden Frühjahr vielleicht doch eine bessere Platzierung auf dem Tableau als Platz acht. Es wäre die logische Weiterentwicklung auf einem Weg, der seit Jahren stetig nach oben führt.

Frank Leber