(aus echo-online.de vom 12.02.23)

SSV Brensbach: Mit neuem Quartett Richtung Aufstieg?

Die SSV Brensbach ist in Reichweite der Auftstiegsplätze. Und hat im Winter mit vier Neuen nochmal nachgerüstet. Kann so der Aufstieg gelingen?

 

ODENWALDKREIS.Die SSV Brensbach ist in der Fußball-Kreisliga A die Überraschungsmannschaft. Vor der Winterpause war die Mannschaft zehn Spieltage hintereinander ungeschlagen, damit das erfolgreichste Team der Liga, das bis auf Tabellenposition vier kletterte. Zu einem Aufstiegsplatz sind es noch drei Zähler.

 

Im letzten Sommer stellte der Verein eine neue Mannschaft zusammen. Mehrere Spieler aus höheren Spielklassen besetzten Schlüsselpositionen. Trainer Michele Rodemer hatte mächtig viel Arbeit, möglichst zügig die Balance zwischen Angriff und Defensive herzustellen. Schon in der Saisonfrühphase präsentierte sich die neue Mannschaft aus der Kehl sehr entschlossen. Nur im Abschluss fehlte die allerletzte Konsequenz. Die Folge waren fünf Punkteteilungen und eine 1:2-Niederlage gegen den Favoriten TSV Günterfürst.

 

Torfestival gegen Beerfelden, Rückschlag in Hetzbach
Am siebten Spieltag schien dann der Knoten endgültig aufgegangen zu sein: Mit 10:1 distanzierte die SSV den abstiegsgefährdeten SV Beerfelden. Ein wenig ernüchternd wirkte das nachfolgende 0:3 beim anderen Aufstiegskandidaten TV Hetzbach: „Das war einer unserer schwächeren Auftritte, aber die hat man in einer Saison nun auch mal“, sagt Thomas Kerz, der diesen klaren Spielverlust auch als Wendepunkt sieht: Es schlossen sich neun Siege und ein 2:2 im Derby gegen Reichelsheim an, das die SSV nach Auffassung des Abteilungsleiters auch hätte gewinnen können, wenn man den gesamten Spielverlauf betrachte. Das Highlight in diesen ersten 18 Spielen war aber der 2:1-Erfolg beim TSV Günterfürst, wo die SSV vielleicht etwas glücklich, aber nicht unverdient siegte. Bei diesem Erfolg in Günterfürst präsentierten sich die Rodemer-Schützlinge als Einheit, die in ihrer Spielweise ein hohes Tempo und enorme Ballsicherheit auf das Spielfeld mitbrachte. Auch der Zusammenhalt zwischen der ersten und zweiten Mannschaft sei so stark, wie es noch in keiner Spielzeit zuvor war.

 

Gespannt darf man sein, wie sich die Winter-Neuverpflichtungen integrieren werden: Mit Karl Weiland kommt vom Kreisoberligisten Viktoria Klein-Zimmern ein Außenverteidiger, der den Handlungsspielraum des Trainers erhöht. Hinzu kommen Robin Bassl (TSV Lengfeld), Basti Greubel (eigene Jugend) und Kevin Scriba vom TV Fränkisch-Crumbach. Scriba befindet sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining. Mit ihm kommt deutlich mehr Unberechenbarkeit in den Brensbacher Angriff. Damit kann die SSV den Kader noch einmal verstärken.

 

Defensive steht sicher
Trainer Michele Rodemer sprach unlängst von der besten Trainingsbeteiligung während seines Engagements in Brensbach. Er würde sich wünschen, dass in hektischen Spielen alle noch etwas ruhiger werden würden. Und im Torabschluss muss noch mehr Effektivität her. Um die defensive Stabilität muss sich Rodemer derweil weniger Sorgen machen, denn die SSV spielte in den letzten zehn Begegnungen viermal ohne Gegentor.

Brensbach hat sich zu einem ernstzunehmenden Aufstiegskandidaten entwickelt. Ganz entscheidend wird aber jetzt sein, wie die Rodemer-Elf aus der Winterpause kommt. Erster Gegner zum offiziellen Restrundenstart am 5. März (14.30 Uhr) wird Aufsteiger TSV Sensbachtal sein. Dieses Spiel am Ober-Sensbacher Buckelweg muss die SSV sofort erfolgreich bestreiten, wenn sie noch eine Chance im Aufstiegsgerangel haben will.