(aus echo-online.de vom 26.01.23)

Lob und Kritik bei Gruppenliga-Tagung
Der scheidende Klassenleiter Robert Neubauer mahnt bei der Rückrundenbesprechung wieder mehr Fairness im Fußball an. Auslosung und Termine für Relegation stehen fest.

 

RIEDRODE. Mit viel Lob an die Vereinsvertreter verabschiedete sich Robert Neubauer als Klassenleiter der Gruppenliga Darmstadt. „Hier wird sehr lösungsorientiert gearbeitet“, sagte der Rüsselsheimer bei der Rückrundenbesprechung im Vereinsheim der FSG Riedrode. Der künftige Verbandsfußballwart des Hessischen Fußball-Verbands wird von Michelstädter Hartmut Schwöbel (SG Sandbach) abgelöst, der zudem Nachfolger Neubauers als Regionalbeauftragter für den Bereich Darmstadt wird. Nur die formelle Wahlbestätigung vom HFV-Präsidium steht noch aus.

 

Dass mit VfB Ginsheim II und FC Sportfreunde Heppenheim gleich zwei Mannschaften im ersten Saisonabschnitt mangels Konkurrenzfähigkeit zurückgezogen wurden, nannte Neubauer einer Verbandsspielklasse wie der Gruppenliga „unwürdig“. Auch wenn die Liga dadurch auf 15 Teams geschrumpft ist, wird es wahrscheinlich drei Direktabsteiger geben. Der Tabellenzwölfte kann sich über die Relegation retten, erklärte Neubauer die Tabellensituation in der Verbandsliga, da mit gleich drei Absteigern in die Gruppenliga Darmstadt zu rechnen sei.

 

Die Fairnesswertung führt der SV 07 Nauheim an. Mit bisher 20 Einzelrichterurteilen und zwei Kammerverfahren „sehen wir sehr gut aus“, sagte der zuständige Einzelrichter Reinmund Weber (Mörfelden-Walldorf). Einen Schatten auf diese Bilanz werfen jedoch die Vorkommnisse in der Schlussphase des Spiels FCA Darmstadt gegen SG Langstadt/Babenhausen – mit zweimal Rot und einmal Gelb-Rot. Peter Unsleber (Darmstadt), der aus dem Schiedsrichterwesen berichtete, trug einen Auszug aus dem Bericht des Schiedsrichterbeobachters Thorsten Schenk vor: Der Lützelbacher schilderte ein „unfassbares Szenario“ in der zweiten Halbzeit, da es „nur noch um Provokation, Schauspielerei und Unsportlichkeit“ gegangen sei. Die Nettospielzeit in diesem Spielabschnitt habe „bei kaum mehr als 20 Minuten“ gelegen – trotz viertelstündiger Nachspielzeit. Neubauer zog einen Vergleich mit dem Handball. Eine Sportart, bei der es zuweilen hart zur Sache geht. Und trotzdem: „Nach einem Foul gehen die Spieler aufeinander zu und geben sich die Hand – ohne Schauspielerei. Da gibt es auch keine Rudelbildung.“ Auf Provokateure und andere, die das Fairplay mit Füßen treten, „können wir im Fußball auch verzichten“, sagte der scheidende Klassenleiter. Er empfahl den Vereinsvertretern, in ihren Clubs alles dafür zu tun, wieder eine andere Kultur des Umgangs miteinander zu bekommen.

 

Bei der Auslosung der Relegation zog Unsleber den Zweiten der Kreisoberliga (KOL) Bergstraße, der am 8. Juni den Vertreter der KOL Darmstadt/Groß-Gerau erwartet. Zugleich hat der Gruppenligist ein Heimspiel gegen den Zweiten der KOL Dieburg/Odenwald. Am 11. Juni werden die Rückspiele ausgetragen, das Finale auf neutralem Platz am 14. Juni. Die Punktrunde geht am 26. Februar (14.30 Uhr) mit dem Nachholspiel FC 07 Bensheim – FC Fürth weiter.