(aus echo-online.de vom 12.01.2023)

Fußball Odenwald
Umut Kizilyar übernimmt bei Türk Beerfelden

Wie der Odenwälder A-Ligiste den drohenden Abstieg vermeiden will. Für den neuen Spielertrainer hängt jetzt alles vom „guten Start nach der Winterpause“ ab.

Beerfenden. Türkspor Beerfelden steckt in der A-Liga Odenwald auch in dieser Saison wieder im Abstiegskampf. Alle personellen Anstrengungen im vergangenen Sommer haben noch nicht zum erhofften Sprung in sichere Tabellenregionen geführt.

 

In der Winterpause dann der erste Paukenschlag, als der Club und Trainer Ayhan Ari getrennte Wege gingen. Der zweite Schock ließ nicht lange auf sich warten: Ömer Ari, im Mittelfeld der Dreh- und Angelpunkt, verließ Türk in Richtung Eberbach. Die Suche nach einem Trainer, der bestenfalls ein Spielertrainer sein sollte, gestaltete sich schwierig. Schließlich entschied sich Türkspor für eine interne Lösung: Angreifer und Torjäger Umut Kizilyar, der vom Gruppenligisten SG Langstadt/Babenhausen zurückgekehrt war, soll die Mannschaft zum Klassenerhalt führen. „Umut ist erfahren genug, wir trauen ihm diese Aufgabe absolut zu. Die Mission ist ganz klar der Ligaerhalt“, sagt Beerfeldens sportlicher Leiter Cosimo Perrone. Die Beerfelder stehen vor Beginn der Restrunde auf Tabellenplatz dreizehn, in diesem Fall der Rang, der Türkspor in die Relegation zwingen würde. Davon will der Perrone nichts wissen: „Wir hatten einige Probleme in der Abwehr, die wir aber geregelt bekommen. Da bin ich mir sehr sicher, zumal uns Onur Carbuga verstärken wird.“ Der Defensivspieler kommt von der Bergstraße, vom TSV Aschbach. Darüber hinaus begrüßt Türkspor Enes Uslu, zuletzt TS Mosbach, der auf der linken Außenverteidigerposition weiterhelfen soll. Türk will seine Defensive deutlich sturmfester machen, musste Beerfelden doch 57 Bälle aus den eigenen Maschen fischen. Nur Ortsrivale SV Beerfelden auf dem letzten Tabellenplatz hat mehr quittieren müssen.

 

Dennoch hätte Türk mehr Punkte auf dem Konto haben können – und müssen: Viele Spiele verlor das damalige Ari-Ensemble nur knapp. „Wir haben ja immer gezeigt, dass wir in dieser Klasse mithalten können“, sagt Perrone. Bei Spitzenreiter KSG Vielbrunn beispielsweise ging Türk mit einem 2:2 vom Platz. Oder auch das 0:2 bei Titelfavorit TSV Günterfürst, das erst in den Schlussminuten entschieden wurde. Auch beim Gastspiel in Brensbach, wo Türk bereits führte, gab es eine schmerzliche 2:3-Niederlage. Gegen die Topteams der Liga war Beerfelden meistens auf Augenhöhe.

 

Die schwerste Zeit durchlebte die Elf, nach dem die beiden Angreifer acht Wochen ausfielen, das konnte das Team nicht kompensieren. „Das hat bei uns kräftig ins Kontor geschlagen,“ analysiert der sportliche Leiter. Acht Niederlage in Serie spülten Türkspor an das Tabellenende der A-Liga Odenwald. Erst unmittelbar vor der Winterpause meldeten sich die Ari-Schützlinge mit einem 3:2-Erfolg gegen die FSV Erbach und einem 5:2-Sieg gegen Rai Breitenbach eindrucksvoll zurück. Diese kleine Siegesserie verhalf Türkspor noch auf den Abstiegsrelegationsplatz. Nun soll es die Rückserie von 16 Spielen, wovon vierzehn vor eigenem Publikum stattfinden, richten. Perrone: „Wir brauchen einen erfolgreichen Start nach der Winterpause, davon wird einiges abhängen. Im Stadtderby gegen den SV Beerfelden zählt am 26. Februar (14.30 Uhr) nur ein Sieg.“