(aus fupa.net vom 4.1.18)

KOL Dieburg/Odenwald: Kreisoberligist TSV Langstadt muss trotz hoher Ziele um Klassenerhalt bangen / Stürmer sollen kommen

 

Als der TSV Langstadt im Sommer aus der Kreisliga A Dieburg in die Kreisoberliga Dieburg/Odenwald aufstieg, unterschied sich das sportliche Ziel des Babenhäuser Stadtteil-Klubs markant von den üblichen Ansagen. Spielertrainer Mark Schierenberg gab an, man wolle auch auf der nächst höheren Ebene oben mitspielen, strebe einen Platz unter den ersten fünf Teams der Tabelle an. Die Realität derzeit: Langstadt ist mit nur 14 Punkten und dem zweitschlechtesten Torverhältnis Vorletzter.


„Über allem stehen die Personalprobleme“, fasst Schierenberg, der früher als Profi für Schalke, Mainz und Wattenscheid am Ball war, seine Analyse zusammen. Im Sommer habe er einen recht knappen Kader zusammengestellt, der 17 Spieler – den 45-Jährigen selbst nicht eingerechnet – umfasste. Unter diesen Vorzeichen blickte der Coach in ausgesprochen optimistischer Weise auf die jetzige Runde voraus.

 

Doch dann kam vieles anders als geplant. „Wir hatten einen neuen Spieler, der sich dann aber kein einziges Mal bei uns blicken ließ“, beginnt Schierenberg seine Aufzählung. Ein anderer habe nach einer Auswechslung im ersten Spiel die Segel gestrichen. Zudem verließ Sefa Ustabasi überraschend den Verein, dann musste der Trainer vor einigen Wochen auch noch David Schmidt aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader nehmen. Tanyo Taupitz, der in der vergangenen Saison die Hoffnungen genährt hatte, dass Langstadt einen neuen Torjäger gefunden haben könnte, fehlt häufig aus den unterschiedlichsten Gründen.
Nur acht bis zehn Mann sind im Training

 

Ergebnis zur Winterpause: „Derzeit habe ich noch zwölf Spieler.“ Die immerhin stünden zusammen, „von ihnen sind immer acht bis zehn Mann im Training“. Die Einstellung dieser Akteure stimme alles in allem. „Als ich gefragt habe, wer an einem Dienstagabend auf schlechtem Platz in der zweiten Mannschaft in der C-Liga aushelfen würde, haben sich sofort fünf, sechs Hände gehoben.“ Überhaupt sei die Bereitschaft der Aktiven, in der ersten beziehungsweise zweiten Mannschaft auszuhelfen, beim TSV aktuell gut.

 

Erfreulich sei auch, dass die Mannschaft fit sei und Verletzungen ausblieben – trotz der großen Belastung der Spieler, für die kein Ersatz bereitstehe. Allerdings könnte die fehlende Konkurrenz andererseits auch einen Beitrag dazu leisten, dass es mancher Akteur dann doch etwas schleifen lässt mit der „Professionalität“, soweit man im Amateur-Fußball davon sprechen kann. Ab und an stelle Schierenberg fest, dass am Tag vor einem Spiel der ein oder andere seiner Mannen auf eine Party gehe oder Futsal spiele; was der Vorbereitung auf den körperlich durchaus herausfordernden Kreisoberliga-Alltag nicht unbedingt zugute komme.
Kader soll verbreitert werden

 

Trotz allem geht Schierenberg fest vom Langstädter Klassenerhalt aus: „Da bin ich mir total sicher.“ Alle anderen höheren Ziele des langjährigen Gruppenligisten sind aber erst einmal verflogen. Einen Beitrag zum Aufschwung in der Rückrunde sollen mehrere Winterzugänge leisten. Einen „Stürmer, der weiß, „wo das Tor steht“, und einen Sechser hätte der Coach gern – mindestens. Im Optimalfall solle sich der Kader in der zweiten Saisonhälfte wieder um bis zu fünf Spieler verbreitern. Damit wäre auch die Lage in der zweiten Mannschaft, nach ihrem Aufstieg in die C-Liga derzeit ebenfalls im Abstiegskampf, wieder komfortabler.