Kicker, die brummen und gut spielen
Trainer Hans Risberg ist mit Olympia zufrieden, die Olympia auch mit ihrem Trainer

 

Ralf Jung, Spielausschussvorsitzender von Olympia Biebesheim, ist voll des Lobes für den neuen Trainer Hans Risberg. „Er ist ein ruhiger, sachlicher Mensch, darüberhinaus ein akribischer Arbeiter, aber auch einer, der die Jungs begeistern kann.“ Risberg trat kein leichtes Erbe an, denn sein Vorgänger Manfred Schäfer war nicht nur beliebt im seit einigen Jahren schon einzigen Fußballclub der 7000-Seelen-Gemeinde, sondern hat mit der Olympia etwas geschafft, was vor ihm noch keinem Coach gelungen war: den Aufstieg in Hessens dritthöchste Spielklasse.

 

Dort schlägt sich das Team wacker, hat in fünf Spielen zehn Zähler geholt und belegt mit dieser Ausbeute Platz vier. „Risberg legt Wert darauf, dass die Mannschaft fit ist. Gerade als Neuling musst du, um mitzuhalten, 90 Minuten lang brummen können“, sagt Jung. Doch die Spieler des Gruppenliga-Neulings brummen nicht nur, sie gefallen auch spielerisch, wie am Sonntagnachmittag beim Titelfavoriten Rot-Weiß Walldorf.

 

„Schade, dass wir zwei Minuten lang unkonzentriert waren und dadurch die Partie aus der Hand gegeben haben“, trauert Hans Risberg noch am Montag der großen Chance hinterher, aus dem Norden des Kreises Groß-Gerau Zählbares mit in den Süden zu nehmen. Es sei bitter, drei Tore zu kassieren, „wenn davon kein Treffer wirklich herausgespielt war.“

 

Bereits vor der Runde dachte er, dass sein Kader gruppenligatauglich ist. Diese Meinung hat sich nach fünf Begegnungen, „in denen wir stets mitgehalten haben“, verfestigt. Der 42 Jahre alte Risberg, der in Darmstadt-Arheilgen lebt und zuletzt auch neun Jahre lang die dortige SG trainierte, ehe er eine einjährige Pause einlegte, hält seine Mannschaft für stark und geschlossen genug, sich die Gruppenliga zu erhalten, „auch wenn mal eine Phase kommen wird, wo wir zwei, drei Spiele in Folge verlieren.“
Vorwiegend waschechte Biebesheimer im Team

 

In Biebesheim kicken vorwiegend waschechte Biebesheimer, die sich schon aus Jugendzeiten kennen und die mehr sind als nur Teamkameraden. Risberg hat die Vorzüge des Sich-Kennens-und-Schätzens mit Freude registriert: „In Sachen mannschaftlicher Geschlossenheit und Füreinander-Einstehen ist das schon toll hier, das ist auch eine unserer großen Stärken.“

 

Dass nun neben dem verletzten Kevin Jährling mit Sven Becker – er sah am Sonntag bei der 2:3-Niederlage in Walldorf die Rote Karte – der zweite Torjäger ausfällt, nimmt der Coach gelassen. Maximilian Köhler, dem in Walldorf nach einem Torwartfehler der Treffer zur 2:1-Pausenführung gelang, könne zur Not auch als Sturmspitze fungieren. Ralf Jung hofft, dass die mehr als harte Entscheidung des Unparteiischen, Jährling des Feldes zu verweisen, eine höchstens zwei- bis dreiwöchige Pause zur Folge hat.

 

Gegen den VfL Michelstadt, der ebenfalls überraschend ganz vorne mitmischt, wird Becker am kommenden Sonntag wohl noch nicht mittun dürfen. Für die Olympia brechen nun Odenwälder Wochen an: Neben Michelstadt trifft sie auf den TSV Seckmauern, den TSV Höchst und die SG Unter-Abtsteinach. Letzteren Club aus dem Bergsträßer Odenwald hält Hans Risberg für einen Aufstiegskandidaten. „Aber Angst müssen wir vor keinem haben, so viel steht fest.“