19a hoechst rinnert jasonEinen sehr guten Eindruck hinterläßt Seckmauerns Nachwuchsspieler Jason Fuchs (re), der ohne Scheu gegen die Erfahrenen (hier: Markus Rinnert) im Spiel istTSV Höchst – TSV Seckmauern 0:0
Schiedsrichter: Johannes Collatz (Darmstadt) ab 80.Min: Florian Tesch (Dieburg) - Zuschauer: 180

Besonderheit: gelb/rot Patrick Kepper (90.+13/Höchst)

 

TSV Höchst: Weipert, Babayigit (90.+6 Hallstein), Rinnert (62.Mannschitz), Remmers, Geissler, Becker (90.+6 Plotzki), Kepper, Seiler (13.Speckhardt, 62.Eisenhauer), Simoes, J.Fornoff, M.Fornoff
TSV Seckmauern: F.Kalweit, Arnheiter, Stapp, Friedrich, Eckert, Beck, A.Fuchs, P.Spall, J.Fuchs, L.Raitz, Gessner (88.Max Raitz)

 

Bilder vom Spiel hier.....

 

Es passiert einiges ungewöhnliches in diesem Nachbarschaftsderby. Da wäre zum einen die Übertragung der Begegnung mittels Live-Stream durch Echo-Online.de. Eine feine Sache. Im Spiel springt bei Kevin Seiler nach 10 Minuten ohne Einwirkung des Gegners die Kniescheibe heraus. Nach 70 Minuten kann der schon stark bandagiert ins Spiel gehende Schiedsrichter Johannes Collatz die Partie wegen Verletzung nicht mehr fortführen, für ihn springt nach zehnminütiger Unterbrechung der anwesende Schiedsrichterbeobachter Florian Tesch aus Dieburg ein. Wegen dieser Unterbrechung geht das Spiel auch erst nach 104 Minuten zu Ende. Ebenso ungewöhnlich ist auch das Ergebnis: zum ersten Mal in dieser Runde bleibt Seckmauern ohne Gegentor. Und das völlig verdient, phasenweise schnuppert die personell arg gebeutelte Mannschaft sogar an der Sensation. Die bittere Realität lautet jedoch: seit dem 08.10.2023 (5:1 gegen Wald-Michelbach) bleibt Seckmauern nun 13 Spiele lang ohne dreifachen Punktgewinn.

 

Auf Grund der vielen, namhaften Ausfälle (u.a. Dario Hener, Aljosha Klewar, Luca Siebenlist, Dion und Joel Prostmeyer) ist Seckmauern „gezwungen“, im Odenwald-Derby einige A-Jugendspieler ins kalte Wasser zu werfen. Der TSV hat das Glück, dass er mit Jason Fuchs, Phil Stapp und Elias Heckmauern auf aktuell drei herausragende Nachwuchsspieler zurückzugreifen kann. Während J.Fuchs und Stapp von Beginn an spielen (und auch durchspielen), nimmt Heckmann als Backup auf der Bank Platz. J.Fuchs und Stapp spielen von Beginn ohne Scheu vor großen Namen. Stapp steht dabei am Ende sogar als Synonym für die „Null“: zusammen mit Marvin Friedrich ergibt sich heute etwas scheinbar Unüberwindliches in der Abwehr. Ein völlig neues Gefühl für Seckmauern.

 

19a tabelle hoechstSeckmauern lässt in der Abwehr gegen die im allgemeinen offensivstarken Höchster insgesamt recht wenig zu, weil alle Spieler richtig gut nach hinten arbeiten. Auch die selten in der 1A eingesetzten Philipp Spall und Artur Fuchs überzeugen in dieser Hinsicht. Wenn es mal gefährliche Aktionen der Höchster gibt, dann ist fast immer der überragende Patrick Kepper Ausgangspunkt. Kepper ist es auch, der nach 23 Minuten mit einem 30m-Drehaschuß nur knapp das Tordreieck verfehlt, nach einem Fehlpaß von Friedrich schickt Kepper Lars Becker – geklärt (35.), der Kopfball von Becker nach Kepper-Flanke platziert dieser direkt auf Kalweit, der Nachschuß von Becker wird gemeinschaftlich abgeblockt (39.). Auch gegen Ende der Partie kommt Höchst etwas stärker auf, die großen Tormöglichkeiten bleiben aber weiter aus. Bis zur 103.Minute: hier muss sich Florian Kalweit nach einem 16m-Schuß von Christoph Eisenhauer mächtig strecken, um den Einschlag zu verhindern. Insgesamt verlebt Kalweit aber einen „normalen“ Fußballarbeitstag.

 

Seckmauern selbst hat über weite Phasen die Begegnung die Spielkontrolle und spielt mutig nach vorne. Höchst wird in der Abwehr mehrmals gefordert, ist in diesem Zusammenhang in einigen Szenen nicht zimperlich in den Zweikämpfen. Sieben gelbe Karten und der Platzverweis von Patrick Kepper sprechen eine deutliche Sprache. Leidtragender bei Seckmauern ist wie so oft der im Spielaufbau herausragende Leon Raitz. Trotz der vielen Fouls, verliert dieser aber nicht die Spielfreude, versucht unermüdlich, sich selbst und seine Nebenleute einzusetzen. Im Ansatz sieht bei Seckmauern alles gut aus, leider gelingen die entsprechenden Abschlüsse nicht. Auch ist mehrmals der Höchster Torwart Moritz Weipert Endstation, der wie ein Libero agiert und einige gut gemeinte, langen Bälle aus der Gefahrenzone klärt.

 

Nach 18 Minuten kommt Raitz nach einer Ecke zum Schuß, verzieht aber aus 12m, eine Flanke von Gessner auf Raitz wird abgefangen (24.), Friedrich setzt einen Kopfball nach Raitz-Freistoß knapp über das Tor (58.), ein Heber von Raitz aus 40m misslingt diesem völlig (65.), eine Minute später schickt Raitz Gessner auf links, dessen Hereingabe „verunglückt“ zum Torschuß, wird dadurch gefährlich, Weipert rettet zur Ecke (66.), nach einem mächtigen Abstoß von Kaweit ist plötzlich Spall in aussichtreicher Position, der Ball verspringt jedoch auf dem holprigen Geläuf (68.).

 

Nach dem Schiedsrichter-Ersatz ist Höchst ab der 80.Minute schneller und auch besser im Spiel, ohne dass sich dadurch nennenswerte Tormöglichkeiten für sie ergeben (bis auf die 103.Minute). Auch einige Eckbälle der Höchster werden souverän abgewehrt. In dieser Phase setzt Seckmauern weiter Nadelstiche, so dass Höchst auch weiterhin nach hinten arbeiten muss.
Insgesamt hat sich Seckmauern das torlose Unentschieden am Ende redlich verdient. Die wenigsten haben es der Mannschaft zugetraut.

 

 


 

 

Fußball Odenwald
Keine Tore, aber zwei Verletzte im Odenwald-Duell

Das Gruppenliga-Derby zwischen Höchst und Seckmauern wird von zwei Verletzungen überschattet. Sogar der Schiedsrichter muss ausgewechselt werden.

 

Höchst. Ein Krankenwagen-Einsatz und ein verletzungsbedingter Schiedsrichter-Tausch, das waren die traurigen Höhepunkte eines über weite Strecken chancenarmen Odenwald-Derbys zwischen den Fußball-Gruppenligisten TSV Höchst und TSV Seckmauern, das am Donnerstagabend nach zwei längeren Verletzungsunterbrechungen ohne Tore endete. „Wir haben alles reingeworfen, geackert, gekämpft, vielleicht sogar die besseren Chancen gehabt“, war Seckmauerns Spielmacher Leon Raitz nicht unzufrieden mit dem Punktgewinn.

 

Höchsts Kevin Seiler mit schwerer Verletzung
Bei Höchst saß Kapitän Christoph Eisenhauer nach Grippe zunächst auf der Bank. Gruppenliga-Schlusslicht Seckmauern musste ohne acht Stammspieler ran. Die verhaltene Abtastphase wurde durch schmerzverzerrte Schreie von Kevin Seiler unterbrochen. Beim Mittelfeldmotor des TSV Höchst war nach sechs Minuten ohne Fremdeinwirkung die Kniescheibe herausgesprungen. Der Krankenwagen musste den 32-Jährigen zur Untersuchung mitnehmen. „Ich habe zwar unmittelbar in der Nähe gestanden, es aber zum Glück nicht gesehen, wie es passiert ist“, sagte Seckmauerns Leon Raitz nach der Partie. „Gute Besserung an Kevin von uns als Mannschaft.“

 

Nach einer kurzen Unterbrechung konnte die Partie fortgesetzt werden, Luis Speckhardt kam für Seiler in die Partie. Chancen blieben weiter Mangelware. Ein Abschluss von Leon Raitz war kein Problem für Kumpel Moritz Weipert im Höchster Tor. Auf der Gegenseite war ein Kopfball von Lars Becker keine Herausforderung für Seckmauerns Keeper Florian Kalweit.
Kaum hochkarätige Chancen
Die dickste Chance hatte dann Seckmauerns Youngster Artur Fuchs, der kurz vor der Pause einen Freistoß von Jannik Beck knapp neben das Höchster Tor setzte. Auch in Halbzeit zwei blieb Seckmauern dem Matchplan von Coach Albano Carneiro treu, lauerte abwartend auf Konter. Den Höchstern fiel im Offensivspiel zu wenig ein, um die Seckmäurer Defensive vor Probleme zu stellen. Auch die Hereinnahme von Christoph Eisenhauer, der das Hinspiel mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit für den TSV Höchst entschieden hatte, brachte keine Wende.

 

Schiedsrichter muss verletzt raus
Stattdessen gab es eine erneute Verletzungsunterbrechung. Diesmal hatte es Schiedsrichter Johannes Collatz (Seeheim-Jugenheim) erwischt. Hektisch wurde nach einem Ersatz unter den rund 250 Zuschauern gesucht. Und tatsächlich: Florian Tesch aus Groß-Zimmern, seines Zeichens Kreisschiedsrichterobmann in Dieburg, sprang kurzerhand als Linienrichter ein. Er war eigentlich als Schiedsrichterbeobachter vor Ort. „Der Schiedsrichter hat sich am Fuß verletzt, hat eine Wunde davon getragen, und es ist angeschwollen. Da war schon abzusehen, dass es nicht mehr rund läuft“, erzählt Tesch. „Und so haben sie mit mir Kontakt gesucht. Ich habe mir schnell das Trikot übergezogen und noch mal 30 Minuten an der Linie gestanden“, schildert er lachend.

 

Die Partie war da längst zerfahren, mit vielen kleinen Fouls und vereinzelten Nickligkeiten, aber insgesamt aber sehr fair. So musste der vom Linienrichter zum Hauptschiedsrichter beförderte Rick Burkhard (Seligenstadt) nur mehr eine Gelb-Rote Karte für Patrick Kepper (Höchst) verteilen, der mit einem taktischen Foul einen Konter der Seckmäurer unterband. Nach 107 Spielminuten war dann Schluss in einem Derby, das hielt, was es versprach. Abstiegskampf eben.
Marcel Storch